Burgenland bereitet Hilfspaket für Wirtschaft vor

Burgenland bereitet Hilfspaket für Wirtschaft vor
LH-Vize Eisenkopf und Spitzenbeamte Novosel und Reiter sprachen von einer "großen gesellschaftlichen Herausforderung"

Im Burgenland wird der Parteienverkehr in den Bezirkshauptmannschaften und im Amt der burgenländischen Landesregierung ab Montag „auf das notwendigste Maß“ reduziert. Nur nach einer telefonischen Voranmeldung können nicht aufschiebbare Anliegen persönlich vorgebracht werden. Nicht dringliche Fälle werden aufgeschoben, teilte Landesamtsdirektor Ronald Reiter am Freitag bei einer Pressekonferenz mit. Die Einschränkung ist auch dem Umstand geschuldet, dass die Krisenstäbe in den Ämtern weiter aufgestockt worden seien, so der oberste Beamte des Landes. Die Telearbeit zu Hause werde man "maximal ausrollen", sofern es in den diversen Abteilungen "technisch möglich" sei.

Insgesamt sind im Burgenland bis Freitagnachmittag 76 Testungen durchgeführt worden, bei 25 ist das Ergebnis noch ausständig. 100 Personen befinden sich derzeit in Quarantäne, teilte Brigitte Novosel, Sprecherin des Koordinationsstabes, mit. Diese würden alle von Verwandten oder Bekannten versorgt. Sollte dies in Einzelfällen nicht möglich sein, würden die Bezirkshauptmannschaften die Versorgung veranlassen, so Novosel. Den sieben Corona-Infizierten gehe es den Umständen entsprechend gut, sie sind alle in Heimquarantäne und zeigen "geringe Symptome".

In Kittsee befindet sich eine slowakische Familie in Quarantäne, die Mutter hatte sich bei einem Kongress in den USA angesteckt und dann das Virus an ihre Familie weitergegeben. Die drei weiteren infizierten Männer (zwei im Bezirk Neusiedl, einer im Bezirk Mattersburg) haben sich allesamt beim Urlaub im Tiroler Skiort Ischgl angesteckt. Sollte ein an Corona Erkrankter stationär aufgenommen werden müssen, ist das Krankenhaus Oberpullendorf als zentraler Standort gerüstet.

Hilfspaket für Wirtschaft

Vize-Landeshauptfrau Astrid Eisenkopf (SPÖ), die den an den Stimmbändern operierten LH Hans Peter Doskozil vertritt, kündigte aber auch an, dass derzeit auch nach Ausweichmöglichkeiten gesucht werde, um Spitäler im Ernstfall zu entlasten. „Es wird auch notwendig sein, abseits der Krankenhäuser Kapazitäten zu schaffen“.

Eisenkopf, Novosel und Reiter gaben am Freitag noch weitere Details rund um die Causa prima bekannt: Eisenkopf betonte, dass sämtliche von der Bundesregierung angekündigte Maßnahmen im Burgenland „genauso umgesetzt“ werden. Ergänzend dazu sagte sie, Hotels würden zwar im Moment offen bleiben, der Restaurantbetrieb aber nur für Gäste zur Verfügung stehen. Die Thermen hätten bereits am Donnerstag bekannt gegeben, dass sie für Tagesgäste schließen.

Thema waren auch die Auswirkungen der Krise auf Wirtschaft und Arbeitsplätze. Der Burgenland Tourismus soll als Sammelstelle für Informationen zur Verfügung stehen. Er werde die Tourismusverbände und Betriebe per Newsletter über anstehende Fragen informieren. Zudem arbeite man momentan auch an einem burgenländischen Maßnahmenpaket, „um Auswirkungen für die burgenländische Wirtschaft verträglich zu gestalten und kleine und mittlere Betriebe auf sichere Beine zu stellen“, betonte Eisenkopf. Dieses Hilfspaket soll sehr rasch vorgelegt werden, ergänzte Wirtschafts- und Arbeitsmarkt-Landesrat Christian Illedits.
 

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