Dass allein die Steigerung auf „massive finanzielle Schwierigkeiten bei der Burgenländischen Krankenanstalten-Gesellschaft m.b.H. (KRAGES)“ hinweist, wie die Blauen am Freitagnachmittag in alarmistischem Ton verkündeten, ist damit aber nicht unbedingt gesagt.
Spitzengehälter
Denn für die Kostensteigerung – deren genaue Höhe noch gar nicht feststehe – gebe es plausible Gründe, sagt der medizinische Geschäftsführer Stephan Kriwanek auf KURIER-Anfrage. Als der Uni-Professor Ende 2022 von Wien ins Burgenland wechselte, waren „20 Prozent der ärztlichen Stellen nicht besetzt“. Mittlerweile gebe es „Vollbesetzung“ im medizinischen und pflegerischen Bereich, das erhöhe die Kosten.
Wobei man dazusagen muss, dass das Burgenland seit 2023 bei Facharztgehältern besonders spendabel ist. Das Jahresbruttogehalt von Einsteigern wurde von 115.000 Euro auf 140.000 Euro angehoben.
Das Burgenland zahle bundesweit „die höchsten Gehälter für Fachärzte in öffentlichen Krankenhäusern“, sagte LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) als Aufsichtsratschef der Gesundheit Burgenland damals.
Und jetzt? Das Einstiegsgehalt für einen Facharzt oder eine Fachärztin für Urologie im ersten Berufsjahr bei einer 48-Stunden-Woche liegt bei rund 146.000 Euro brutto.
Ein weiterer Kostentreiber neben dem Personal sei das gestiegene Angebot medizinischer Leistungen, verweist Kriwanek auf neue Abteilungen. Die Kosten für diese Mehrleistungen blieben aber an den Ländern hängen, weil die Bundesmittel auf fünf Jahre fixiert seien.
Um die Kosten zu dämpfen, würden verschiedene Maßnahmen innerhalb der Landesholding, zu der die Gesundheit Burgenland mit ihren vier Spitälern gehört, überlegt.
Von einer laut FPÖ „abrupt abgebrochenen Aufsichtsratssitzung“ der Gesundheit Burgenland wissen weder Kriwanek noch Vize-Aufsichtsratschef Hans Peter Rucker.
„Ich war bei allen Sitzungen dabei, die Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Der Abbruch ist eine Mär“, sagt Rucker.
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