Dass er von Parteivorsitzender Pamela Rendi-Wagner am Dienstag zum Auftakt der Klubtagung der Wiener SPÖ im pannonischen Frauenkirchen ein Bussi auf die Wange bekam, schade ihm bei seinen burgenländischen Genossen nicht, sagt der burgenländische SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich am Tag danach zum KURIER – lauthals lachend: „Um Gottes willen“.
Bei allen inhaltlichen Differenzen mit Rendi-Wagner oder Wiens Bürgermeister Michael Ludwig stehe für ihn der „Respekt voreinander“ an oberster Stelle, betont der 46-jährige Vertraute von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Außerdem habe die junge Pamela Wagner in ihrer Jugend manchen Sommer am Trausdorfer See verbracht, will der Trausdorfer Hergovich keine Symbolik in der amikalen Begrüßung erkennen.
"Waren als einzige eingeladen"
Dass er und der Frauenkirchener SPÖ-Bürgermeister Hannes Schmid bei der Eröffnung der Wiener Klubklausur im Seewinkel dabei waren, habe einen simplen Grund, so Hergovich: „Wir waren als Einzige aus der SPÖ-Burgenland eingeladen“. Deshalb habe er die „Wiener Freunde“ selbstverständlich im Burgenland begrüßt.
Mit seinem Wiener Visavis Josef Taucher gebe es regelmäßigen Austausch. Andere Mandatare wie den früheren AK-Präsidenten Rudolf Kaske kenne er seit Jahrzehnten, erzählt Hergovich, der selbst aus der Gewerkschaft kommt und vor seinem Einstieg in die Landespolitik vor 15 Jahren in der burgenländischen AK beschäftigt war.
Hergovich zu diesem Zeitpunkt nicht informiert
Auf die Frage, ob er zum Zeitpunkt des Freundschaftsbesuchs bei der Wiener Klausur noch nichts vom Bewerbungsbrief Doskozils an die Bundespartei gewusst habe, sagt Hergovich: „Nein“.
Erst danach sei das Präsidium der burgenländischen Roten zusammengetreten, wo Doskozil und seine wichtigsten Mitstreiter die Entscheidung getroffen hätten, in die Offensive zu gehen.
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