Burgenländischer Ex-Landesrat vermarktet steirisches Gemüse

Burgenländischer Ex-Landesrat vermarktet steirisches Gemüse
Im April trat Werner Falb-Meixner zurück, weil er als Bürgermeister gegen das Meldegesetz verstoßen hatte und dafür wegen Amtsmissbrauchs verurteilt wurde.

Werner Falb-Meixner hat einen neuen Job: Der Ex-Agrarlandesrat der ÖVP wird Anfang November einer von zwei Geschäftsführern der Erzeugerorganisation Steirisches Gemüse mit Sitz in Graz. Die 1994 gegründete Produktionsgenossenschaft ist ein Zusammenschluss kleiner und großer steirischer Gemüsebauern, die ihre Produkte unter der Dachmarke "Steirerland" vermarkten. "Ich bin froh über den guten Job", bekannte der 51-jährige Ex-Politiker gegenüber dem KURIER.

Falb-Meixner, der im Dezember 2008 Landesrat wurde, war im heurigen April zurückgetreten, nachdem der Oberste Gerichtshof (OGH) das erstinstanzliche Urteil wegen Amtsmissbrauchs bestätigt hatte.

Der Zurndorfer war zu sieben Monaten bedingt verurteilt worden, weil er in der Zeit als Bürgermeister seiner Heimatgemeinde von 2006 bis 2008 vier Schüler nur zum Schein im Ort angemeldet hatte. Der Politiker wollte verhindern, dass die Schülerzahl unter die 90er Marke fällt und die Hauptschule geschlossen wird - für Falb-Meixner ein "entschuldbarer Notstand". Dass er nach dem OGH-Entscheid dennoch umgehend zurücktrat, trug ihm den Respekt aller Parteien ein.

Ab November ist der Ex-Politiker einer von mehr als 40.000 Burgenländern, die außerhalb der Landesgrenzen ihr Geld verdienen. "Ich werde zum Tagespendler", sagt Falb-Meixner, der mittlerweile im südburgenländischen Rotenturm lebt.

Erfahren hat er von der freien Stelle übrigens im Anzeigenteil des KURIER. Rund 20 Bewerber habe es für den Geschäftsführerposten gegeben, im Hearing konnte sich der Burgenländer dann gegen sieben Konkurrenten durchsetzen. Eine Rückkehr in die politische Arena fasst Falb-Meixner nicht ins Auge: "Politik ist ein grausames Geschäft".

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