Burgenländische Weltklasse-Seglerin Tanja Frank hört auf

Zusammenfassung
- Tanja Frank, Olympiamedaillengewinnerin, beendet ihre Segelkarriere nach drei Olympiateilnahmen.
- Sie nahm in zwei Bootsklassen und Rollen teil und gewann 2016 in Rio Bronze im Nacra 17.
- Nach 13 Jahren im Profisport beendet sie ihre Karriere aufgrund physischer und psychischer Erschöpfung.
Olympiabronzemedaillengewinnerin Tanja Frank hat in der ORF-Sendung „Mahlzeit Burgenland“ ihr Karriereende bekannt gegeben. Die Athletin vom Union Yacht Club Neusiedlersee blickt auf eine außergewöhnliche Laufbahn zurück: Die Wahl-Burgenländerin (32) nahm dreimal – davon in zwei verschiedenen Bootsklassen und sowohl als Steuerfrau als auch als Vorschoterin – an Olympischen Spielen teil.
Als zweieinhalbjähriges Mädchen saß sie zum ersten Mal allein in einem Segelboot, mit 23 schrieb sie österreichische Sportgeschichte: Tanja Frank holte 2016 mit Thomas Zajac im Nacra 17 die Bronzemedaille – das einzige Edelmetall für Österreich bei den Olympischen Spielen in Rio. Nun beendet die Wahl-Burgenländerin nach drei Olympia-Kampagnen ihre außergewöhnliche Karriere.
„Ich hatte das Glück, mein großes Ziel – eine Olympiamedaille – sehr früh in meiner Karriere zu erreichen. Dahinter stecken unglaublich viel Arbeit, Fleiß, Hingabe und Kompromisse – vieles davon habe ich erst mit den Jahren verstehen und einordnen können. Es gibt im Sport keine Selbstverständlichkeit, du musst dir alles erarbeiten“, so die Wahl-Burgenländerin, die die guten Bedingungen am Neusiedler See zu schätzen weiß.

Tanja Frank
Es gibt im Sport keine Selbstverständlichkeit, du musst dir alles erarbeiten.
über ihre Karriere als Seglerin
Nach Rio und damit vor Tokio übernahm Frank selbst das Steuer und wechselte Bootsklasse und Segelpartner: Der 49erFX wurde ihr neues Arbeitsgerät, als Vorschoterin holte sie Lorena Abicht. Das neue Duo war praktisch vom Fleck weg Teil der Weltspitze, holte 2018 in Aarhus WM-Silber und den Olympiaquotenplatz. „Eine Bestätigung, dass ich auch als Steuerfrau auf absolutem Weltklasseniveau segeln kann“, ergänzt sie. Die Spiele selbst verliefen mit Platz 17 nicht nach Wunsch.
Für ihre dritte Olympia-Kampagne ging es 2021 zurück an die Vorschot – und auf den Nacra 17. Mit Lukas Haberl schaffte das Duo binnen kürzester Zeit den Anschluss an die Weltspitze, holte im November 2023 mit EM-Rang vier den Olympia-Quotenplatz. Vor Marseille reichte es dann zu Platz 15. „Die Schwierigkeit war, dass wir beide nur drei Jahre Zeit hatten, um uns für Edelmetall in eine perfekte Position zu bringen.“
Nach 13 Jahren zieht die Athletin vom Union Yacht Club Neusiedlersee nun einen Schlussstrich unter ihre außergewöhnliche Karriere: „Es ist als Frau im Segelsport, gerade in meinen bevorzugten Klassen, entscheidend, entsprechendes Körpergewicht mitzubringen. Erreicht man es nicht, hat man einen Nachteil – das war in meiner letzten Kampagne offensichtlich. Zudem hatte ich in den vergangenen 13 Jahren nie eine Pause und habe nun physisch als auch psychisch gemerkt, dass der Zeitpunkt gekommen ist, mit dem olympischen Segeln abzuschließen.“
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