Burgenländer brauchen 40 Minuten für den Arbeitsweg
Durchschnittlich eine Stunde und 20 Minuten verbringen burgenländische Arbeitnehmer täglich im Auto, fast die Hälfte davon wird für die Fahrt zum Arbeitsplatz verwendet. Das ist das Ergebnis einer Detailauswertung auf Grundlage der Mobilitätserhebung „Österreich unterwegs“. Dabei wurden auch 2925 Burgenländer befragt. Das Ziel: „Das Mobilitätsverhalten der Arbeitnehmer kennenzulernen und neue Erkenntnisse über die tatsächliche Belastung durch tägliche Wegstrecken zu gewinnen“, sagt AK-Präsident Gerhard Michalitsch. Die Arbeiterkammer hat die Auswertung in Auftrag gegeben, Patrick Posch von Research Data Competence mit Sitz in Wien hat sie durchgeführt.
Dauerbrenner
Im Land der Pendler ist das Thema ein Dauerbrenner: Laut der jüngsten verfügbaren Erwerbsstatistik aus dem Jahr 2015 mussten von damals 135.000 erwerbstätigen Burgenländern 98.000 pendeln – die Hälfte innerhalb, die andere außerhalb des eigenen Bundeslandes.
Ein genauerer Blick auf die nun präsentierte AK-Studie zeigt, dass 48 Prozent der 80 täglichen Minuten im Auto dem Weg zur Arbeit dienen. Mit dienstlichen Fahrten und Betreuungspflichten (Kinder vom Kindergarten abholen) wächst der Anteil notwendiger Fahrten auf über 60 Prozent. Wenig überraschend warnt AK-Präsident Michalitsch vor diesem Hintergrund vor möglichen Auswirkungen des 12-Stunden-Tages und fordert vorsorglich eine „Evaluierung“.
Die Studie, betont Autor Posch, zeige auch, dass länger arbeitende Menschen auch längere Arbeitswege zurückzulegen haben. Posch: „Ein Fünftel der Arbeitswege bei jenen, die mehr als 40 Stunden arbeiten, sind pro Richtung über 50 Kilometer lang.“ Im Schnitt liegt die Arbeitsweglänge an einem Werktag für Burgenländer bei 27 Kilometer pro Richtung. Die Arbeitswegdauer beträgt 32 Minuten – fünf Minuten länger als der Österreichdurchschnitt. Und am längsten (33 Minuten pro Tag) dauert der Arbeitsweg für Männer im Südburgenland, am kürzesten für südburgenländische Frauen, die „nur“ 28 Minuten im Auto sitzen müssen.
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