Bürgermeister schimpft "Sie Schwein": Causa wird geklärt

Stefan Bubich (2.v.l.) im Rahmen einer Pressekonferenz 2019
Nach den "Schwein"- und "Arschloch"-Sagern des Osliper Bürgermeisters wird die Angelegenheit in der ÖVP Burgenland diskutiert.

Kurz vor der Burgenländischen Landtagswahl sorgte ein Zwist um die Leichenhalle in der Gemeinde Oslip für Wirbel. Die SPÖ berichtete über wüste Beschimpfungen des türkisen Osliper Bürgermeisters Stefan Bubich gegen einen Bürger, der sich über diverse Mängel in der Gemeinde beschwert hatte. So bezeichnete Bubich einen früheren SPÖ-Funktionär als "Schwein" und "Arschloch" und deutete an, dass der 72-Jährige bald selbst in besagter Leichenhalle landen könnte.

Der Burgenländische ÖVP-Chef und Eisenstädter Bürgermeister Thomas Steiner hat am Sonntag angekündigt, sich diese Woche um die Causa schimpfender Bürgermeister zu kümmern. "Das werden wir nächste Woche klären", sagte Steiner am Weg zur Stimmabgabe Sonntagvormittag in Eisenstadt.

"Und mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch"

Der Konflikt hat sich daran entzündet, dass der 72-jährige Franz Schneider, ein früherer SPÖ-Funktionär im Ort, eine Sanierung der desolaten Leichenhalle gefordert hatte. Die Antwort des Bürgermeisters fiel wenig freundlich aus. Er verstehe mittlerweile, dass Schneider "von zahlreichen Personen als Schwein bezeichnet" werde, so Bubich in dem Schreiben.

"Eigentlich kann ich Ihre Frustration ja nachvollziehen, und eigentlich habe ich ja Mitleid mit Ihnen, da Sie in Ihrer aktiven Zeit als Kommunalpolitiker auf der ganzen Linie versagt haben", schreibt Bubich.

In diesem Ton geht es weiter: "Wahrscheinlich machen Sie sich, nachdem Sie nun doch schon ein gewisses Alter erreicht haben, Gedanken über Ihrer Vergänglichkeit und Ihren letzten Weg. (...) Aber, bitte keine Sorgen und keine schlaflosen Nächte mehr, die Aufbahrungshalle, voll allem die Kühlbox, ist voll funktionsfähig."

Die Wortwahl des Bürgermeisters wurde in einem weiteren Email am späteren Abend, das die SPÖ Burgenland Freitagnachmittag publik gemacht hat, nicht besser. Bubich deutete noch einmal an, dass sein Kontrahent "bald in der Kühlbox landen" könnte und nannte ihn "mit Verlaub, ein Arschloch".

Für Medien ist Bubich nicht erreichbar. Sein Kontrahent Schneider kündigte rechtliche Schritte an.

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