Bürgerinitiative: Sonst gibt es Proteste, „die weh tun“

Bürgerinitiative: Sonst gibt es Proteste, „die weh tun“
In Großhöflein und Müllendorf wird seit fast vier Jahren für Lärmschutz gekämpft

Eine Demonstration vor dem Landhaus, Resolutionen, zig Gespräche mit der Autobahngesellschaft Asfinag und Politikern – seit bald vier Jahren lässt die Bürgerinitiative (BI) Großhöflein und Müllendorf im Kampf für einen wirksamen Lärmschutz entlang der A3 nichts unversucht. Bisher ohne messbaren Erfolg. Die Hoffnung setzen BI-Sprecher Thomas Glock und seine Leidgenossen nun auf die Politik. Bei einem Mitarbeiter von Infrastrukturminister Norbert Hofer (FPÖ) sei man ebenso auf Verständnis gestoßen wie bei Straßenbaulandesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ), resümiert Glock aus seiner Sicht Treffen im heurigen Jahr. Bis Ende des Jahres erwartet die BI aber konkrete Schritte. Sonst gebe es Proteste, „die weh tun“.

3,2 Kilometer

Was den Anrainern das Leben schwer macht, ist der Südostautobahn-Abschnitt zwischen den Kilometern 33,1 und 36,3. Der von der BI engagierte renommierte Wiener Anwalt Wolfgang List, der auf Umweltrecht spezialisiert ist, fordert „die Einhausung dieser 3,2 Kilometer „in Form eines Tunnels in offener Bauweise“, wie es in einer Stellungnahme an die Landesregierung heißt. List beruft sich auf schalltechnische Messungen eines Gutachters, wonach dort die Lärmbelastung tagsüber bis zu 64,4 Dezibel, nachts bis 56,1 Dezibel erreiche. Der von der Weltgesundheitsorganisation festgelegte nächtliche Grenzwert liege hingegen bei 30 Dezibel, bereits ab diesem Wert könne eine „Aufwachreaktion stattfinden“. Die Asfinag sieht das anders und bietet nur eine 1000 Meter lange und vier Meter hohe Lärmschutzwand um 800.000 Euro.

Für die BI ist das ein Hohn, aber bei der Form der Einhausung ist man gesprächsbereit. Statt der rund 30 Millionen Euro für einen Tunnel könnte man sich auch eine Galerie vorstellen, eine Richtung Föllig offene Einhausung. Geschätzte Kosten: 12 Millionen. Th. Orovits

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