Brutaler Überfall auf Juwelier

Die Polizei hat eine Großfahndung nach den Tätern eingeleitet. Am Tatort werden Spuren gesichert
Drei Männer bedrohen Geschäftsfrauen mit der Waffe und erbeuten teure Uhren.

„Oh Gott, nicht schon wieder ein Überfall“, sagt eine Passantin, als sie am Dienstag gegen 13 Uhr ein Großaufgebot der Polizei vor dem Juwelier Hohensteiner in der Eisenstädter Fußgängerzone sieht. Kurz zuvor waren drei Männer mit einer Handfeuerwaffe und mit jeweils einer Axt bewaffnet in das Verkaufslokal eingedrungen. Sie schlugen die Vitrinen ein und suchten sich gezielt hochpreisige Uhren aus. Die Männer flüchteten, nach ihnen wird gefahndet. Verletzt wurde niemand.
„Einer der Männer hatte unter dem Vorwand, eine Uhr kaufen zu wollen, eine der Juwelierinnen zur Eingangstür gelockt. Dabei blockierte er die automatische Schließvorrichtung“, schildert Polizeisprecherin Marion Somogyi. Die Geschäftsfrauen, Mutter und Tochter, wurden von einem der Täter mit vorgehaltener Pistole gezwungen, sich auf den Boden zu legen.

„Hörte Schreie“

ORF-Redakteurin Patricia Spieß wurde Augenzeugin des Überfalles. „Ich habe mir gerade die Auslage angeschaut, da habe ich plötzlich Schreie gehört.“ Ein Mann sprang aus einem Fenster. „Er rief mir zu: ,Rufen Sie die Polizei, es ist wieder ein Überfall‘.“ Dabei habe es sich um den Schwiegersohn der Familie Hohensteiner gehandelt. Auch Angelika Bucsics hatte den Überfall beobachtet. Als die Täter ins Auto gestiegen waren, lief sie ihnen nach. „Da habe ich das Fluchtfahrzeug fotografiert.“
Die Täter – sie sind zwischen 1,80 Meter und 1,85 Meter groß – fuhren mit einem grünen Audi davon, der kurze Zeit später in der Nähe des Tatortes sichergestellt wurde. Das Trio soll danach mit einem blauen Kastenwagen weiter gefahren sein.
Die Überwachungskamera im Juweliergeschäft lieferte jedenfalls Bilder von den Tätern, die die Polizei am Abend veröffentlichte.

Pink Panther
Der Juwelier Hohensteiner wurde bereits zum dritten Mal zum Ziel Krimineller. 2001 versuchten zwei Männer mit einem Klein-Lkw die Auslage des Geschäftes zu rammen, der Coup misslang.
Tragisch endete der brutale Überfall im November 2005. Dabei wurde der 22-jährige Uhrmacher Bernd Riedl angeschossen. Der junge Mann aus Wiener Neustadt starb 2013 an den Folgen der Verletzungen. Die Täter, drei Serben, erbeuten damals Markenuhren im Wert von 440.000 Euro. Sie sollen Mitglieder der weltweit agierenden Juwelen-Räuber Pink Panther gewesen sein.
Der Überfall am Dienstag erinnere von der Vorgehensweise an jenen von 2005, sagt der Chef des Kriminalamtes, Oberst Ernst Schuch. Auch dieses Mal dürfte der Tatort im Vorhinein ausgekundschaftet worden sein, wieder seien die Täter sehr brutal vorgegangen. „Es ist nicht auszuschließen, dass es sich um einen Ableger der Pink Panther handelt.“

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