Bischof Zsifkovics entlässt seinen einstigen "Mann fürs Grobe"
Als Ägidius Zsifkovics im September 2010 Bischof der Diözese Eisenstadt wurde, war Petar Ivandic stets an seiner Seite. Er galt als sein Intimus, im weltlichen Jargon hätte man gesagt „der Mann fürs Grobe.“ Die Zeiten ändern sich. Denn nach „reiflicher Überlegung“ und im „vollsten Einvernehmen“ mit der Personalkommission (Vorsitzender ist der Bischof selbst) und den übrigen Mitgliedern der Diözesanleitung hat Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics gestern, Mittwoch, „aus schwerwiegenden Gründen“ Petar Ivandic mit sofortiger Wirkung sämtlicher Ämter und diözesaner Funktionen enthoben. Ivandic war unter anderem Leiter des Diözesangerichts und Rektor des Hauses der Begegnung.
Am späten Nachmittag konnte der KURIER dann den designierten Generalvikar Martin Korpitsch am Telefon erreichen. Die Enthebung von sämtlichen Ämtern habe ausschließlich kircheninterne Gründe. „Es gibt keinerlei strafrechtlich relevante Verfehlungen“, trat Korpitsch den nach der kryptischen Aussendung der Diözese um sich greifenden Gerüchten mit Entschiedenheit entgegen. Das Kirchenvolk der Diözese hingegen ist mehr als irritiert. „Da soll sich wer auskennen. Einst war er derjenige (Ivandic, Anm.) nach dessen Anordnungen wir uns zu halten hatten und jetzt ist er weg vom Fenster“, wundert sich eine Pfarrgemeinderätin aus Wulkaprodersdorf, wo Ivandic einst die Sonntagsmesse las.
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