Biohof Schmit: Vom Popcorn zum Bio-Supermarkt
Nach dem Sportplatz, mitten in den Feldern steht die Zentrale des Biohofs Schmit in Zagersdorf. Hofladen, Verarbeitungs- und Lagerraum und auch die Maschinenhalle sind hier untergebracht. „Man sieht bei uns, was wir herstellen und wie wir arbeiten“, sagt Martina Schmit. Sie ist Landwirtin mit Leib und Seele. „Unser Betrieb war ein ganz typischer Selbstversorgerhof und weniger wirtschaftlich rentabel“, sagt Schmit. Als die Eltern die 16 Hektar Ackerbau und drei Hektar Weingärten verpachten wollten, haben sie und ihr Mann sich zum Schritt in die Landwirtschaft entschieden. Bereut haben sie ihn nicht.
„Wir wollten nicht nur wirtschaften, um etwas zu verdienen, unser Anliegen war auch schon immer die Umwelt und die Gesundheit“, sagt Schmit. Kurz nach der Übernahme stieg sie mit ihrem Mann, der hauptberuflich Kriminalbeamter ist, auf Bio-Anbau um. Der Betrieb ist gewachsen. Auch Tiere zogen wieder ein, mehrere Bienenvölker produzieren rund um den Hof Honig.
Direktvermarktung
Vor etwa zehn Jahren begannen die Schmits erstmals mit der Direktvermarktung. „Wir hatten nur in unserem Wohnhaus eine Vitrine mit Urpopcorn und einigen anderen Produktion“, sagt Schmit. Das Popcorn aus selbst gezogenen alten Maissorten ist eine Rarität und brachte dem Biohof Bekanntheit.
2013 entschied sich der Familienbetrieb zur Expansion. „Wir haben hier unseren Shop gebaut, mit natürlichen Materialien, wenn der Kunde zu uns kommt, ist alles offen und transparent. Blickt man nach draußen, sieht man die Felder rund um Zagersdorf. Auch einen Seminarraum gibt es. Im Garten gibt es einen Löschteich, „der die Biodiversität unheimlich erhöht“, sagt Schmit. Rehe, Hasen und unzählige Insekten sind öfter im Kräutergarten beim Hofladen zu Gast.
Im Biogeschäft gibt es inzwischen zahlreiche Produkte, die meisten sind komplett hier hergestellt. „Wir arbeiten auch mit externen Profis wie etwa Josef Zotter, der unsere Kürbiskerne mit Schokolade glasiert, oder mit der Nudelmanufaktur Bischof, die unsere Kürbiskernnudeln herstellen“, sagt Schmit.
Die Vielfalt im Geschäft spiegelt sich auch auf den Feldern wider. „Wir bauen Weizen, Dinkel, Sonnenblumen, und Mais viele andere Feldfrüchte an“, erklärt die Bäuerin. Immer wieder gibt es auch Experimente, wie Kichererbsen oder Leinsamen.
Nachfrage
„Wir sind mit unseren Produkten gewachsen, je mehr wir anbieten, desto interessanter werden wir für die Kunden“, sagt Schmit. Ziel sei es, immer exklusive Bioprodukte anzubieten, die mit kurzen Transportwegen hergestellt werden. „Die Regionalität ist wichtiger geworden“, sagt Schmit. Die neueste Kreation: Kichererbsenkekse aus eigener Produktion mit Reismehl aus Wallern im Seewinkel etwa. Zu ihrem Kundenkreis würden auch viele junge Familien gehören.
Nächstes Wochenende (7. und 8. Dezember) können Besucher beim Weihnachtsevent die Spezialitäten vor Ort verkosten. Von 9 bis 18 Uhr hat der Shop geöffnet, Weihnachtsstimmung inklusive.
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