Fußball: Wer folgt Ex-Schiri Günter Benkö als Präsident?
In knapp sechs Monaten wird im Burgenland gewählt. Gesucht wird der Nachfolger von BFV-Präsident Günter Benkö, der nicht mehr antreten wird. Ex-Schiedsrichter Benkö übernahm das Amt 2021, als Gerhard Milletich ÖFB-Präsident wurde, und übt es bis zur Hauptversammlung am 9. März 2024 aus. Da wird auch ein neuer Vorstand gewählt.
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Eine Wahlperiode dauert vier Jahre, bewerben darf sich jeder. Einzelne Kandidaten haben sich bereits in Stellung gebracht, andere sind an den Stammtischen Thema – noch.
- Alfred Kollar, OSG-Obmann, Präsident von ASKÖ & SV Großpetersdorf
Bereits im April verkündete Alfred Kollar seine geplante Kandidatur. Aktuell ist er dabei, ein Team für die Wahl aufzustellen. Unter anderem würden ihn Oberwarts Präsident Gerhard Horn und Siegendorfs Peter Krenmayr unterstützen.
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„Ich will in den Bezirken präsent sein. Wenn ich einmal bei einem Vereinsfest nicht vor Ort sein kann, dann soll es zumindest ein Vizepräsident sein“, erklärt Kollar. Weiters will der Großpetersdorf-Präsident die Struktur des BFV „schlanker“ gestalten. Auch die Reserve-Problematik möchte er angehen. Bei der ASKÖ-Wahl am 3. Dezember wird er nicht mehr antreten: „Das wäre unfair.“
- Georg Pangl, Fußballfunktionär und CEO der„Pangl Football Group“
Noch früher warf sich Fußballfunktionär Georg Pangl in den Ring. In seinem, Ende des vergangenen Jahres veröffentlichten Buches, kündigte er an, „zur Verfügung zu stehen, vorbehaltlich der Wahl durch die Fußballvereine“, schrieb Pangl. Der seit drei Jahren selbstständige Stotzinger war unter anderem für die UEFA, den ÖFB und als Bundesliga-Vorstand tätig.
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„Der BFV hat während der Pandemie tolle Arbeit geleistet, aber es gibt immer Optimierungspotenzial. Ich will mit der Geschäftsstelle stärker als bisher für die Vereine da sein und den Funktionären so viel wie möglich an administrativer Arbeit abnehmen“, so der 58-Jährige zum KURIER.
Der burgenländische Verband solle „einer der besten“ in Österreich werden: „Mein Ziel ist es, in den vier Jahren Amtszeit alle Vereine persönlich zu besuchen“ erklärt der Fußballmanager.
- Harald Schermann, BFV-Schriftführer und Direktor-Stv. der WKO
Schon 2021 stellte sich der Mannersdorfer gegen den aktuellen Präsidenten Günter Benkö zur Wahl. Aufgrund einer Pattsituation kam es zur Stichwahl, Benkö setzte sich denkbar knapp mit 8:7 Stimmen durch. Ob Harald Schermann einen weiteren Versuch wagt, steht laut ihm noch nicht fest: „Es ist noch nichts entschieden und hängt ein wenig vom Team ab. Fußball ist Teamsport und ich bin ein Teamplayer. Deshalb ist mir wichtig, welche Personen mich als Präsident unterstützen würden.“
- Christian Illedits, Ex-Politiker und Präsident des ASV Draßburg
Auch der Ex-SPÖ-Landesrat soll eine Kandidatur überlegen. Der in Ollersdorf wohnende Präsident des Regionalliga-Ost-Vereins Draßburg war am Mittwoch für den KURIER aber nicht erreichbar.
- Wolfgang Rebernig, BFV-Vizepräsident und Sportombudsmann des Landes
Gerüchten zu Folge soll auch Anwalt Wolfgang Rebernig eine Bewerbung überlegen, aber: „Ich habe absolut keine Ambitionen, BFV-Präsident zu werden“, heißt es vom Sport- und Vereinsombudsmann des Landes.
Am 14. September feiert der BFV in Eisenstadt übrigens seinen 100. Geburtstag.
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Es soll „keine großen Ansprachen“, dafür mehrere Talk-Runden geben. Einerseits mit Vertretern der Politik und andererseits Größen des burgenländischen Fußballs. Mit dabei sind unter anderem die Ex-Kicker Thomas Parits, Andreas Ivanschitz, Martin Stranzl und ÖFB-U15-Trainer Franz Ponweiser. Rund 400 Besucher werden in Eisenstadt erwartet.
Noch gesucht wird ein Sportkoordinator für den Fußballverband. Weil Harald Füzi in Pension geht, ist eine Neubesetzung notwendig. Für manche Fußballpersönlichkeiten ist der Zeitpunkt vor der Präsidentschaftswahl unglücklich gewählt und Anlass zur Kritik.
Hearing in den nächsten Wochen
Noch-Präsident Günter Benkö erklärt warum der BFV nicht mehr warten konnte: „Harald geht zu diesem Zeitpunkt in Pension. Wir können deshalb nicht länger warten oder soll die Position bis zum Frühjahr unbesetzt bleiben?" Zwischen Ende September und Anfang Oktober soll das Hearing der Kandidaten stattfinden.
Das Aufgabengebiet umfasst unter anderem:
• Zusammenarbeit im sportlichen, organisatorischen und strukturellen Bereich mit den Nachwuchsleiter*innen aller Vereine
• Organisation und Konzeption der altersadäquaten sportlichen Ausbildung der 8- bis 14-jährigen Fußballtalente in Abstimmung mit den Vorgaben des ÖFB
• Erstellung von Entwicklungskonzepten/ Prozesse im Fußball in enger Zusammenarbeit mit dem Trainer*innen samt darauf aufbauendem Monitoring
• Weiterentwicklung in der Konzeption des Frauen- und Mädchenfußballs
Die Anforderungen für den Job:
• Mind. UEFA – A – LIZENZ und UEFA-A Juniorenausbildung, Ideal UEFA – PRO – LIZENZ
• Trainertätigkeiten im Spitzennachwuchs und im Erwachsenen Fußball
• Grundlegende Kenntnisse der Trainings- und Bewegungslehre, Sportmotorik, Technik und Taktik, Didaktik, Testverfahren
• Hohe Konfliktlösungsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamorientiert und kontaktfreudig
• Sicherer Umgang mit MS Office, Deutsch in Wort und Schrift, Fremdsprache Englisch
• Innovatives und eigenverantwortliches Arbeiten, zeitlich flexibel, Führerschein (Klasse B)
• Kenntnisse der österreichischen Fußballstruktur
• Bereitschaft zur Arbeit an Samstagen und Sonntagen im Bedarfsfall
Arbeitszeit und Entlohnung:
• Vollzeitanstellung mit 38,50 Wochenstunden, Bereitschaft zur Leistung von Überstunden
• Bezahlung nach Kollektivvertrag mit der Bereitschaft einer Überzahlung
• Mindestgehalt brutto € 3.102, --
Sonstiges:
• Dienstort: 7000 Eisenstadt, Hotterweg 67
• Erwünschter Arbeitsbeginn: 02.11.2023
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