Berufspraxis für HAK-Schüler

Praxisnah: Die Präsidenten Zitz und Nemeth, Direktorinnen Schütz-Fatalin und Dorner-Resch und Schüler
Schüler von HAK und HAS erwerben Berufspraxis und Handelskonzern sucht Lehrlinge.

"Ich bin fast 18 und hab’ keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann eine Gedichtanalyse schreiben. In vier Sprachen." Diese Sätze twitterte die 17-jährige Naina aus Deutschland. Die Behauptung, dass Schule nicht auf das Leben vorbereite, können die Schüler der Handelsakademien (HAK) und Handelsschulen (HAS) im Burgenland wohl nicht teilen. Ab diesem Schuljahr gibt es an den Berufsbildenden Schulen ein Pflichtpraktikum.

300 (HAK) bzw.150 Arbeitsstunden (für HAS) müssen die Schüler investieren. Kenntnisse, die sie während des Unterrichts erworben haben, sollen in der Praxis bei Unternehmen oder Organisationen vertieft werden.

Die Rückmeldungen seien bisher von allen Seiten positiv, weiß Landesschulrats-Präsident Heinz Josef Zitz. Auch Johanna Dorner-Resch, Sprecherin der Schulleiter der HAK und HAS, ist sicher: "Für Schüler, Schulen und Betriebe ist das Pflichtpraktikum eine win-win-Situation. Junge Menschen setzen die ersten Schritte ins Berufsleben und Betriebe lernen ambitionierte künftige Mitarbeiter kennen."

Für Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth ist wichtig, dass Schüler und Unternehmer bereits während der Ausbildung erste Kontakte knüpfen. "Die jungen Menschen erhalten Einblick in den täglichen Berufsalltag und können ihre Erwartungen an das Arbeiten mit der Realität abgleichen".

Die Schüler Wolf Steinhäusl und Natalie Blüml haben schon Erfahrungen gesammelt: "Beim Praktikum kann man einerseits sein Wissen unter Beweis stellen und andererseits auch soziale Kompetenz erwerben und für das spätere Berufsleben Kontakte knüpfen."

Lehrlinge gesucht

Die Möglichkeit, eine Ausbildung in einem von sechs Lehrberufen zu absolvieren, bietet auch die Firma Merkur. Österreichweit werden bis Jahresende 100 Lehrlinge gesucht, im Burgenland zehn Mädchen und Burschen für einen der fünf Märkte. Jugendliche könne sich zum Einzelhandelskaufmann, zum Fleisch-oder Feinkostverkäufer, zum Konditor sowie als Bürokaufmann ausbilden lassen. Der 17-jährige Florian Dinhobl aus Neudörfl absolviert in Wr. Neustadt eine Doppellehre zum Einzelhandels- und Bürokaufmann. "Ich habe mich für die Doppellehre entschieden, weil sie nur ein Jahr länger dauert als eine einfache und man zwei Berufe lernt."

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