Begas-Verkauf: „Sollen sie mich doch einsperren“

Begas-Verkauf: „Sollen sie mich doch einsperren“
Seit Mittwoch sollte die vom Land angestrengte Fusion von Bewag und Begas planmäßig auf Schiene sein. Eigentlich.

Donnerstag, kurz vor 12 Uhr Mittag, muss Wolfgang Rauter von der Liste Burgenland im Rathaus von Großhöflein die schmalen Stufen bis unters Dach hinauf, ehe er 460 Unterschriften zur Abhaltung einer Volksabstimmung abliefern kann. Rauter möchte per Volksentscheid die am 15. Dezember 2011 erfolgte Zustimmung des Gemeinderates zum Verkauf des Begas-Anteils ans Land kippen.

 

Planänderung

Seit Mittwoch sollte die vom Land angestrengte Fusion von Bewag und Begas planmäßig auf Schiene sein, am Donnerstag wurde in Großhöflein und Jois unverdrossen weiter an einer Planänderung mittels Volksabstimmung gearbeitet.

Wie berichtet, will das Land den 110 erdgasversorgten Gemeinden deren 51-Prozent-Mehrheit an der Begas um 100,2 Millionen Euro abkaufen, um Begas und Bewag zu verschmelzen. Bis 15. Februar mussten alle zustimmen.

Bürgermeister Oswald Kucher, SPÖ, denkt nicht daran ein Plebiszit durchzuführen und beruft sich auf ein Gutachten. „Humbug“ sagt Rauter, im Zivilberuf Richter, und will bis zum Höchstgericht. „Humbug“ auch in Jois: SP-Bürgermeister Leonhard Steinwandtner hat den Verkaufsvertrag für den Begas-Anteil unterfertigt, bevor der Gemeinderatsbeschluss kundgemacht war – für Rauter ein Amtsmissbrauch.

Steinwandtner argumentiert mit Zeitdruck (Jois hat als letzte Gemeinde zugestimmt). Aus dem Gemeindeamt hört man von zeitweiligem Personalmangel. Steinwandtner sarkastisch: „Sollen sie mich doch einsperren, dann werde ich wenigstens berühmt.“

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