Bakterien führten zu Badeverbot im Seebad Weiden

Christian Wandler (re.) informiert Besucher über das Badeverbot.
In Weiden am See wurde der Grenzwert der Bakterienbelastung überschritten.

35 Grad zeigt das Thermometer am Samstag im Seebad Weiden am See (Bezirk Neusiedl am See) an. Badegäste sieht man an diesem brütend heißen Sommertag dennoch kaum. Grund dafür ist ein Badeverbot, das die Bezirkshauptmannschaft am Freitag ausgesprochen hat. Bei einer Gewässerprobe wurde festgestellt, dass der Grenzwert bei den Enterokokken – dabei handelt es sich um Bakterien – überschritten wurde. „Wir wollen mit dieser Maßnahme eine Gesundheitsgefährdung ausschließen“, erklärt Bezirkshauptfrau Birgit Lentsch.

Im Zuge der regelmäßigen Überwachung der Badewasserqualität hatte die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) unter anderem Proben beim Seebad Weiden genommen. Bei einer Messung am 10. Juli war der Wert zunächst nur leicht überschritten worden, bei einer zweiten Probenziehung am 18. Juli kam es zu einer deutlichen Überschreitung.
„Diese eigentlich harmlosen Bakterien sind ein Indikator für das mögliche Vorkommen von Krankheitserregern“, erklärt die Bezirkshauptfrau.

Kot der Wasservögel

Nun wird intensiv nach der Ursache der Grenzwertüberschreitung gesucht. Laut Gerald Hüller von der Abteilung für Gewässeraufsicht im Burgenland, sei eine Verunreinigung durch den Kot der Wasservögel möglich. „Durch die extreme Hitze halten sich die Vögel nun vermehrt im See auf“, erklärt Hüller. Der Grund für den hohen Wert an Enterokokken soll in den kommenden Tagen feststehen.

In Weiden gibt es für die Besucher inzwischen freien Eintritt in das Seebad, wie Vizebürgermeister Christian Wandler erklärt. Jeder Badegast erhält ein Infoblatt über den Grund des vorläufigen Badeverbotes. Gerald Stockinger und seine Freundin Michaela Steininger kommen trotzdem ins Seebad. „Dann gehen wir eben Bootfahren“, sagt das Paar.

Bakterien führten zu Badeverbot im Seebad Weiden
Badeverbot Weiden am See
Wenige Badegäste lassen sich das Badevergnügen trotz allem nicht verbieten. Die 218 Euro Verwaltungsstrafe bei Nichteinhaltung des Badeverbotes schreckt nicht alle ab. Marlene Atzenhofer ist mit ihren Kindern aus Wien gekommen. An das Badeverbot hält sich die Familie zunächst. Doch als dir Temperaturen steigen, sind die Kinder nicht mehr zu halten.

Andere Besucher kehren allerdings gleich am Eingang um, als sie von dem Badeverbot erfahren, sagt Vizebürgermeister Wandler. „Das Badeverbot gibt es nur bei uns in Weiden und es ist auch das erste Mal. Aber ich befürchte, der Image-Schaden für den ganzen Neusiedler See ist enorm.“

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