Auszeichnung für Heldin des Alltags: Maria Janits pflegt Ehemann seit 31 Jahren

Liebevoll streicht sie ihrem Ehemann über den Kopf. "Wir schaffen das", sagt Maria Janits. Ihr Gatte nickt. 31 Jahre sind vergangenen, als der damals 29-jährige aus Weingraben (Bezirk Oberpullendorf) bei Maurerarbeiten aus dem dritten Stock gefallen war. Dieser Augusttag im Jahr 1986 änderte das Leben der Familie für immer.

"Es war ein Schock für die ganze Familie. Mein Mann war ein ganzes Jahr lang in Wien im Spital und auf Reha", erinnert sich Maria Janits. Keine Sekunde ist die heute 58-Jährige damals von der Seite ihres Ehegatten gewichen – und das, obwohl sie daneben auch zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren zu versorgen hatte.

Auch mehr als drei Jahrzehnten später steht Maria Janits ihrem Helmut bedingungslos zur Seite. "Wir gehen gemeinsam seit fast 42 Jahren Ehe durch alle Höhen und Tiefen." Dass sie meint, was sie sagt, ist spürbar. Denn nachdem ihr Mann vor drei Jahren eine Hirnblutung samt Schlaganfall erlitt, sei er ein "kompletter Pflegefall" geworden. Eine große Unterstützung ist Maria Janits Tochter Veronika Höllerer und Enkeltochter Nadine. "Ich habe meine Arbeitsstunden gekürzt, damit wir uns die Pflege meines Papas teilen können", sagt die 40-Jährige.

Eingeschweißtes Team

Während die Mutter die Pflege übernimmt, führt Tochter Veronika ihren Vater mit dem Rollstuhl spazieren und packt an, wo Hilfe nötig ist. Falls für Mutter und Tochter gemeinsame Erledigen anstehen, leistet die zehnjährige Nadine dem Opa derweil Gesellschaft.

Auch die Unterstützung durch die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) mit diversen technischen Hilfsmittel wie einem elektrischen Rollstuhl oder einem Bettenlift sei ihnen eine große Hilfe im Alltag, sagt Maria Janits.

Am Donnerstag wurde die 58-Jährige im Eisenstädter Landhaus u. a. von AUVA-Vizedirektor Reinhard Minixhofer und Landesrat Norbert für ihre soziales Engagement mit dem "Back to Life Award" ausgezeichnet.