Sextett kämpft um burgenländisches Comeback auf internationaler Bühne
Alexander Pfeffer trainiert schon eifrig mit seinem Ausbilder Werner Hügel.
Man muss schon ein gutes Gedächtnis haben, um sich an die letzte Teilnahme eines burgenländischen Lehrlings an einer Welt- oder Europameisterschaft zu erinnern. Die liegt vier Jahre zurück, war dafür umso erfolgreicher: Ronny Brunäcker holte bei den EuroSkills 2021 in Graz den Vizeeuropameistertitel nach Donnerskirchen.
Ronny Brunäcker wurde 2021 Vize-Europameister.
Der Erfolg wurde national wie regional gefeiert – schließlich erfordert es außergewöhnliche Fähigkeiten, sich unter rund 600 Teilnehmern durchzusetzen. Solche Wettbewerbe tragen dazu bei, das Image der Lehre zu stärken, auch wenn Lehrberufe in Österreich trotz internationaler Anerkennung oft geringeres Prestige genießen.
Die sechs Teilnehmer
Wer heuer die besten Lehrlinge des Landes sehen will, sollte nach Salzburg kommen: Dort kämpfen ab Mittwoch rund 500 junge Fachkräfte in 50 Berufen um den Staatsmeistertitel.
Das Burgenland ist mit einem sechsköpfigen Team vertreten.
- In der Elektrotechnik treten Matthias Lehner (Rübenbauer Elektroinstallationen) und Daniel Böhm (Hagenauer Klaus Roland) an.
- Marco Kainzbauer von Ceramico Burgenland startet im Bewerb der Fliesenleger.
- Im Hochbau geht Alexander Pfeffer (Konstruktiva Bau) ins Rennen.
- Im Metallbau zeigt Niklas Schöll (Förderanlagen-Schlosserei Werfring) sein Können.
- Komplettiert wird das Team durch Sebastian Klein (Dachberatung Daniel Laubichler), der bei den Spenglern antritt.
Die Wettbewerbe in Salzburg werden in den sozialen Medien unter @skillsaustria begleitet.
„Wer sehen will, wie unterschiedlich Talent aussehen kann – von Gestaltung über Produktion bis zu Hightech – sollte nach Salzburg kommen. Dort spürt man, was berufliche Exzellenz heißt: Können, Teamgeist und Begeisterung pur“, sagt Jürgen Kraft, Geschäftsführer von SkillsAustria.
Burgenlands Wirtschaftskammer-Präsident Andreas Wirth zeigt sich „stolz auf das Team Burgenland. Sie zeigen, wie gut unsere Lehrbetriebe ausbilden und was junge Menschen leisten.“
Aus Lehrlingen wurden 444 Meister
Die Wettbewerbe werden in den sozialen Medien unter @skillsaustria begleitet.
Abseits der Lehrlingsbewerbe ist die Situation für Lehrlinge am burgenländischen Arbeitsmarkt freilich alles andere als einfach. Auch Ende Oktober zeigte sich eine Lücke bei den offenen Stellen: 138 junge Menschen waren auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, demgegenüber standen 123 freie Stellen, die dem AMS gemeldet wurden. Übrigens: Auf der Seite lehrberuf.info wurden am Montag 201 Lehrstellen angeboten, 14 davon mit Matura.
Urkundenübergabe an Matthias Lang und Julia Parapatits.
Insgesamt entscheidet sich im Burgenland rund ein Drittel der Jugendlichen für eine Lehre. Etwa jeder Dritte bricht die Ausbildung wieder ab. Eine gute Berufsorientierung wirkt dem entgegen, heißt es aus der Wirtschaftskammer Burgenland: „Wir brauchen junge Leute, wir brauchen Fachkräfte, wir brauchen Lehrlinge“, betont Präsident Andreas Wirth und lobt die duale Berufsausbildung.
... und was dann?
Nach dem Abschluss der Lehre ist der Bildungsweg für viele freilich noch nicht vorbei. Allein in den vergangenen zwölf Monaten wurden im Burgenland 444 Meister- oder Befähigungsprüfungen abgelegt. Die 365 männlichen und 79 weiblichen neuen Meister kommen aus 23 Berufszweigen. Besonders stark vertreten sind die Kraftfahrzeug- und die Elektrotechnik.
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