Ausländer profitierten von neuen Jobs
Der große Knall ist ausgeblieben, die seit 1. Mai 2011 geltende volle Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten hat den burgenländischen Arbeitsmarkt nicht überfordert. Das Ende der Übergangsbestimmungen wurde „relativ gut gemeistert“, blickte AMS-Vizechef Manfred Breithofer – er vertrat die nach einem Skiunfall rekonvaleszente Geschäftsführerin Helene Sengstbratl – entspannt auf das Aufregerthema des abgelaufenen Jahres zurück. Auch wenn es zu „keinem Angebotsschock“ gekommen sei, räumte der Arbeitsmarkt-Experte besonders bei niedrig qualifizierten Arbeitskräften eine „Verschärfung des Wettbewerbs“ ein.
Insgesamt waren im Burgenland im vergangenen Jahr durchschnittlich 94.276 Personen unselbstständig beschäftigt, um 2,1 Prozent (1900 Personen) mehr als 2010. Um 1,9 Prozent auf 7663 Personen rückläufig war die Arbeitslosigkeit. Arbeitslosenquote: 7,5 %.
Zu den Gewinnern zählten vor allem ausländische Arbeitskräfte, von den 1900 neuen Jobs entfielen 1700 auf Ausländer, davon 1350 auf Ungarn. Ob es sich dabei hauptsächlich um niedrig qualifizierte Beschäftigte handelt, wollte der KURIER wissen? „Nein, alle Qualifikationsniveaus sind vertreten“, heißt es vom Arbeitsmarktservice. Und: Aufgrund der verschärften wirtschaftlichen Lage in unserem Nachbarland könnten Ungarn verstärkt auf den burgenländischen Arbeitsmarkt drängen.
Das könnte den Wettbewerb weiter verschärfen, heuer erwartet das AMS ein deutlich abgeschwächtes Jobwachstum auf 94.800 Beschäftigte und einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Für Fördermaßnahmen stehen dem AMS 35 Millionen Euro zur Verfügung.
Mitte 2012 steht auch die Neubesetzung der AMS-Leitung an, drei Frauen treten an (der KURIER berichtete). Zum Hearing Anfang Februar dürfte Sengstbratl wieder fit sein. –
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