Teil eins dreht sich um Hochmut, erscheint am kommenden Donnerstag und trägt den Titel „Bruder Benedikt und die schöne Leich“. Dass sich Frühwirth, der bisher vor allem als Dramatiker und Regisseur von sich reden gemacht hat, nun dem Krimigenre zugewandt hat, dürfte überraschen – übrigens auch ihn selbst: „Ich wollte nie einen Krimi schreiben. Als mich der Verlag einmal danach gefragt hat, habe ich geantwortet: Das tu’ ich mir nicht an“, erzählt der 51-Jährige lächelnd.
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Dann ist aber etwas passiert, was Frühwirths Einstellung zum Krimischreiben schlagartig geändert hat: Beim Spazierengehen in seiner Wahlheimat Purbach hat er das Glockenläuten der Pfarrkirche vernommen. Da kam dem gebürtigen Wiener eine Idee: „Irgendwie ist mir dabei eine Art Pater-Braun-Geschichte eingefallen. Am Nachmittag habe ich meinen Verleger angerufen und der Rest ist Geschichte“.
Toter Zuhälter vor Kirche
Und was für eine Geschichte: Ausgerechnet am Christtag liegt die Leiche eines Bordell-Besitzers vor der Purbacher Kirche. Deren Pfarrer, Bruder Benedikt, ist ein ehemaliger Gefängnisseelsorger mit kriminellem Spürsinn – also macht sich der Geistliche auf die Jagd nach dem Mörder.
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In seinen Krimi webt Christoph Frühwirth jede Menge Lokalkolorit ein. Dabei kommt ihm zugute, dass er den Schauplatz der Handlung bestens kennt: Frühwirth wohnt bereits seit sieben Jahren in Purbach.
Die Figuren in „Bruder Benedikt und die schöne Leich“ basieren zum Teil auf echten Bewohnern der Kleinstadt am Neusiedler See, verrät der Autor: „Bruder Benedikt ist eine Mischung aus mir selbst und dem Pfarrer Roman Schwarz. Der Herr Pfarrer war auch mein Fachbegleiter, denn ich wollte mich in das Klostermilieu grundsolide hineinversetzen.“
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Bei seinen Recherchen habe ihn außerdem der Leiter des Purbacher Kulturvereins und frühere Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl stark unterstützt, zeigt sich Frühwirth dankbar.
Daran, dass das Buch ein großer Erfolg wird, dürfte wohl kaum Zweifel bestehen – schließlich gilt für Burgenlandkrimis derzeit fast so etwas wie „Bestseller-Garantie“.
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Der Autor selbst gibt sich zurückhaltend, aber mit Augenzwinkern: „In Purbach wirds wohl ein Erfolg werden“.
Die nächste Todsünde
Fix ist jedenfalls, dass Teil zwei von Frühwirths „Strizzi-Krimis“ nicht lange auf sich wird warten lassen. Was schon verraten werden darf: Die nächste Todsünde wird die Wollust sein. Hauptrollen sollen die „Wilde Wanda“, die einzige Zuhälterin Wiens, sowie der Purbacher Türkenhain spielen.
Teil Eins präsentiert Christoph Frühwirth kommenden Freitag ab 20 Uhr im Purbacher Pfarrstadel.
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