Martina Parkers Aufstieg war ein rasanter: 2020 kündigte sie ihren Job als Journalistin, um Bestsellerautorin zu werden. Und es ist ihr gelungen. Mit ihrem im Oktober erscheinenden Weihnachtskrimi „Ausgstochen“ wird die Südburgenländerin aller Voraussicht nach die magische Marke von 100.000 verkauften Büchern knacken. Im KURIER Talk verrät Parker Details über das neue Werk und spricht erstmals über einen geplanten Fernsehfilm mit ihrem „Klub der grünen Daumen“.
KURIER: Sind Sie manchmal selbst davon überrascht, wie gut Ihr Plan, Bestsellerautorin zu werden, aufgegangen ist?
Martina Parker: Ich bin immer noch wahnsinnig überrascht und zwicke mich oft selber. Vor allem seit ich weiß, wie unglaublich selten so etwas ist. Den Buchmarkt muss man sich wie ein Nadelöhr vorstellen – ein bis zwei Prozent der Bücher machen 50 Prozent des Umsatzes aus. Ich muss mich bei meinen Leserinnen und Lesern bedanken. Denen verdanke ich das alles, weil ich so wahnsinnig oft weiterempfohlen wurde.
Ein Alleinstellungsmerkmal Ihrer Krimis ist, dass Sie die Protagonistinnen in jedem Teil austauschen. Wer wird es im neuen Buch „Ausgstochn“ sein?
Die Protagonistin ist meine absolute Lieblingsfigur, die Oma Hilda. Das ist die etwas besserwisserische, ältere Dame. Ich sage immer, die kennt man entweder oder man ist sie selbst. Dann lachen die Männer immer, aber gerade am Land gibt es sehr viele männliche Oma Hildas.
Thomas Stipsits schreibt Stinatz-Krimis und Sie Ihre Gartenkrimis. Warum eignet sich das Südburgenland so gut als Mord-Setting?
Jetzt gibt es gerade ein ganz starkes Signal aus der burgenländischen Literaturbranche. Aber bevor all diese Bücher kamen, kannte man das Südburgenland nicht so gut. Die meisten Leute denken im Burgenland eher an den Neusiedler See. Aber Csaterberg, Kohfidisch oder Strem, das kennt man nicht so gut. Das ist eine ganz eigene Welt mit total lieben, herzlichen, gastfreundlichen Menschen. Das ist eine Welt, die es verdient hat, dass man sie den Leuten näher bringt.
Während wir über das vierte Buch sprechen, ist das fünfte auch schon fertig und soll im Sommer 2024 erscheinen. Gönnen Sie sich eigentlich auch mal eine Pause? Zu mir sagen ständig alle: Du musst dir jetzt endlich eine Pause gönnen, sogar der Verlag. Dann habe ich mir gedacht, im Sommer mache ich jetzt mal nix. Das habe ich genau eine Woche ausgehalten, und dann habe ich schon wieder geschrieben. Immer wenn ich ein Buch fertig geschrieben habe, schreibe ich am liebsten schon wieder das nächste, weil ich so wahnsinnig gerne mit meinen Figuren zusammen bin in dieser Welt, die ich da geschaffen habe.
Es kursieren Gerüchte über eine Verfilmung Ihres ersten Gartenkrimis „Zuagroast“... Der Stoff ist derzeit bei Gebhardt Productions in Mödling und darüber bin ich total happy. Jetzt sind wir gerade in der Filmentwicklung, da werden die ersten Drehbücher verfasst. Das ist unglaublich aufregend, denn für eine Autorin gibt es eigentlich nichts Spektakuläreres, als wenn Schauspieler das sagen, was du ihnen in den Mund gelegt hast. Den Produzenten Gregor Schmalix habe ich schon vor über einem Jahr kennengelernt und wir hatten sofort dieselbe Vision für einen Film. Da muss Humor vorkommen, weil das auch in den Büchern so wichtig ist – es soll aber auch nicht zu banal werden. Es soll jedenfalls ein eigenständiger, abendfüllender Fernsehfilm werden.
Ist geplant, dass an Originalschauplätzen im Südburgenland gedreht wird? Auf jeden Fall.
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