Aufregung um Bauarbeiten an der Grenze: "Wurden nicht informiert"

Bauarbeiten an der Grenze
Bürger beklagen mangelnde Information und wollen mit Picknick ein Zeichen setzen.

Izabela Finster wohnt am Ortsrand von Nickelsdorf und wunderte sich, als zu Wochenbeginn die Bagger hinter ihrem Haus aufgefahren sind. "Ich habe gedacht, dass neue Windräder errichtet werden, aber auf Nachfragen in der Gemeinde habe ich erfahren, dass es sich um Arbeiten für den Grenzzaun handelt." Die Vorbereitungsarbeiten für den Zaun – derzeit werden wie berichtet Bodenanker gesetzt – überraschten viele. "Wir wurden nicht darüber informiert", beklagt Finster.

Zuletzt hatte Bürgermeister Gerhard Zapfl Anfang Juli ein Schreiben von der Landespolizeidirektion auf der Gemeinde-Website veröffentlicht, indem auf die Installierung des Grenzmanagement samt Containerdorf und der Aufstellung eines Grenzzaunes eingegangen wurde. Dort heißt es: "Da immer wieder versucht wird die Grenzkontrollen unmittelbar am Grenzübergang zu umgehen, plant die LPD einen Grenzzaun von der B10 bis zur Ostautobahn A 4 zu errichten." Seither gab es laut Finster keine Info mehr.

Der mangelnde Informationsfluss sei es, der den Nickelsdorfern zu denken gibt. "Warum wird das alles jetzt gemacht? Von Flüchtlingen ist weit und breit keine Spur, dafür gibt es umso mehr Polizei- und Bundesheer-Präsenz. Das verunsichert", kritisiert Karin Pscheidl. Die Gruppe rund um Finster und Pscheidl, die bei der Flüchtlingsbetreuung im Vorjahr aktiv war, plant nun eine Aktion, um ein Zeichen zu setzen. "Vielleicht wird es ein Picknick mit dem wir auf die Situation aufmerksam machen", kündigt Pscheidl an.

Keine konkreten Infos

Ortschef Zapf habe vor rund zwei Wochen Bescheid über die geplanten Aktivitäten bekommen, diese aber nicht an die Bürger weitergeleitet. "Das hätte ich tun sollen", räumt Zapfl ein. "Aber ich habe keine konkreten Infos, wenn jemand etwas wissen möchte, soll er sich gleich an die Landespolizeidirektion wenden", sagt der Bürgermeister. Polizei-Sprecher Helmut Greiner lädt besorgte Bürger ein, sich mit ihren Anliegen an die Polizei zu wenden. Wie berichtet, werden derzeit nur Vorbereitungsmaßnahmen getroffen, ein Grenzzaun soll vorerst nicht errichtet werden.

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