Attacke auf 16-Jährigen geklärt
"Mit fällt eine Zentnerlast vom Herzen", sagt Anna Maria C. im Gespräch mit dem KURIER. Denn am Sonntag wurde jener Mann verhaftet, der ihren Sohn Daniel, 16 Jahre, Anfang September in Oberwart brutal zusammengeschlagen haben soll. Der Verdächtige, ein 28-Jähriger aus Oberwart, wurde in die Justizanstalt Eisenstadt eingeliefert. Weil es weitere Opfer geben könnte, sucht die Polizei nach Zeugen.
"Der rasche Fahndungserfolg ist den Medienberichten mit der Veröffentlichung eines Phantombilds sowie dem Hinweis von zwei anonymen Zeugen zu verdanken", erklärte Oskar Gallop, Bezirkspolizeichef von Oberwart am Montag. Durch den Hinweis konnte der weiße Caddy, mit dem der Täter in der Tatnacht unterwegs gewesen sein soll, auf einem Firmenparkplatz in Wien ausfindig gemacht werden.
Geständig
Der Verdächtige ist Österreicher, habe keinen Migrationshintergrund und sei bisher unbescholten, erklärte Gallop. Der 28-Jährige zeigte sich sofort geständig. Er hatte bei der Polizei angegeben, dass er in der Tatnacht in mehreren Lokalen in Oberwart unterwegs gewesen war, dabei habe er reichlich Alkohol getrunken. Bei seiner Heimfahrt gegen 3.30 Uhr sei er dann auf den Amateur-Fußballer vom SV-Oberwart Daniel C. und seinen Begleiter gestoßen. Weil die Burschen "blöd" und ohne Licht vor ihm mit dem Fahrrad herumgefahren seien und ihm den Stinkefinger gezeigt haben sollen, habe dies "das Fass zum Überlaufen gebracht". Der 28-jährige sei ausgerastet und mit einer "außergewöhnlichen Aggressivität" auf den 16-Jährigen losgegangen, sagt Gallop.
Der mutmaßliche Täter soll nicht, wie bisher angenommen, mit einem Baseballschläger, sondern mit einem 60 Zentimeter langen Stahlrohr auf Daniel C. eingeschlagen haben, sagt der Leiter des Kriminaldienstes, Fritz Wurglits. Der 16-Jährige erlitt einen Bruch des Unterarms sowie Prellungen.
"Ich muss ständig Schmerzmittel nehmen, weil jetzt auch noch Probleme mit dem Knie dazugekommen sind", schildert Daniel C. Trotz allem seien sie "erleichtert, dass der Mann jetzt hinter Gittern ist", sagen Mutter und Sohn .
Die Arbeit ist für die Polizei in dem Fall aber noch nicht erledigt. Jene beiden Zeugen, die der Polizei den entscheidenden Hinweis auf das Autokennzeichen gegeben hatten, sollen ebenfalls von dem 28-Jährigen bedroht worden sein. Die Polizei bittet die beiden anonymen Anrufer, sich zu melden und sichert absolute Vertraulichkeit zu.
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