Arbeitsunfall als Schicksalsschlag

Mirjana Kljajic pflegt ihren Mann seit mehr als fünf Jahren

Mirjana Kljajic aus Trausdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) ist eine bemerkenswerte Frau. Nicht nur einmal wurde sie vom Schicksal getroffen. 1992 musste sie mit ihrer Familie wegen des Krieges aus Serbien fliehen. Gemeinsam baute sie sich mit ihrem Mann Zvonko und den beiden Kindern eine neue Existenz im Burgenland auf. Doch der 3. August 2010 änderte ihr Leben erneut. Ehemann Zvonko erlitt bei einem Arbeitsunfall lebensgefährliche Verletzungen. Der damals 48-Jährige stürzte auf einer Baustelle aus etwa vier Metern Höhe vom Dach auf eine Betondecke. Er erlitt lebensbedrohliche Kopfverletzungen. Nach einer Operation lag Zvonko Kljajic im Wachkoma.

"Ein guter Mensch"

Für Mirjana Kljajic war von Anfang an klar, dass sie ihren Mann betreuen wird. "Er ist so ein guter Mensch. Ich konnte gar nicht anders und habe nie aufgehört, für ihn da zu sein."

Seit der Operation vor fünf Jahren hat sich sein Zustand laufend verbessert. Zvonko Kljajic redet wieder und auch essen und trinken kann er wieder selbstständig. "Keiner hat geglaubt, dass er das alles ohne Unterstützung wieder können wird. Aber ich habe nie aufgegeben und habe mit ihm geübt und geübt."

Zum 18. Mal wurde der Pflegepreis heuer verliehen. Vor den Vorhang werden Menschen geholt, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen nach schweren Arbeitsunfällen betreuen und großes persönliches Engagement investieren. Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) und Alexander Bernart, Direktor der AUVA-Landesstelle Wien, überreichten Mirjana Kljajic die Urkunde. Von der AUVA bekam die Preisträgerin einen Erholungsurlaub in einem Hotel, Franz Nechansky von der Wirtschaftskammer übergab einen Gutschein im Wert von 1000 Euro. "Frau Kljajic ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass ein schwerer Schicksalsschlag nicht das Ende, sondern der Beginn von etwas Neuem bedeuten kann", sagt Bernart.

Auch Zvonko Kljajic dankt seiner Frau. Nach 28 Ehejahren hat er ihr jetzt sogar einen neuen Antrag gemacht.

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