Appell an Zivilgesellschaft: Paten für Jugendliche gesucht

Appell an Zivilgesellschaft: Paten für Jugendliche gesucht
Verein „2getthere“ und Land Burgenland initiierenSozialprojekt, das jungen Menschen in der Pubertät Halt bieten soll.

Nächstenliebe und Engagement für die Gesellschaft – für Günther Kroiss haben die Begriffe nicht nur von Berufs wegen große Bedeutung. Schon im Jahr 2000, nach seiner Weihe zum Priester, hat der Geistliche in Mattersburg den Verein „2getthere“ ins Leben gerufen. Damals hatte das Projekt durch Patenschaften funktioniert, schildert Kroiss. Für ein paar Euro gaben Oberstufenschüler ihren jüngeren Kollegen Nachhilfe.

Um junge Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen, setzt man nun – 21 Jahre nach der Vereinsgründung – wieder auf Freiwillige, wenn auch in etwas anderer Form.

Erwachsene "Paten" gesucht

Jugendliche aus schwierigen familiären Verhältnissen sollen künftig Unterstützung von erwachsenen „Paten“ bekommen. Dafür gibt es auch Förderung „von oben“. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat unter anderem finanzielle Unterstützung zugesichert. Vorrangiges Ziel des „Vorzeige-Sozialprojektes“ sei es, die Zivilgesellschaft in die Jugendarbeit einzubinden.

„Die Patinnen und Paten sollen von außerhalb der Familie kommen und die Kinder in schulischen, familiären und später auch in beruflichen Angelegenheiten unterstützen“, erklärt Doskozil. Jenen, die sich gerne um die Jugend kümmern wollen, biete man eine Plattform, um das zu ermöglichen.

Appell an Zivilgesellschaft: Paten für Jugendliche gesucht

LH Doskozil, Pfarrer Kroiss (l.) mit Projektmitarbeitern Ollram und Hochstätter

Schon von Kindesbeinen stehen die Mitarbeiter von „2getthere“ jungen Menschen zur Seite – sei es durch Lernbetreuung oder bei Freizeitaktivitäten. Damit die Mädchen und Burschen dann auch möglichst sicher durch die Pubertät gelangen, sollen ihnen Freiwillige zur Seite gestellt werden, präzisiert Kroiss. Es gehe vor allem um Kontinuität.

"Jugendlichen Halt geben"

„Institutionen wie Schulen kommen und gehen. Es fehlt unserer Meinung nach jemand, der lange dabei und immer anwesend ist, der das Ganze ergänzt“, sagt der Pfarrer. Durch den Paten sollen die Jugendlichen Halt bekommen. „Wenn es nur eine Person gibt, die ein Mädel oder einen Burschen über einen längeren Zeitraum begleiten, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der oder die Jugendliche gut über die Pubertät kommt“, beruft sich Kroiss auf wissenschaftliche Studien.

Gesucht werden interessierte Erwachsene: sie können sich beim Verein melden und werden dort vorbereitet.

Arten der Patenschaft

„Je nach Absprache zwischen Patin bzw. Paten und Kind kann die Art der Patenschaft variieren, sei es in der Form von gemeinsamen Unternehmungen oder Hilfe bei lebenswichtigen Entscheidungen. Dies betrifft ebenso die Abstände zwischen den einzelnen Treffen, aber auch die Dauer. Es wird dennoch empfohlen, mindestens zweimal pro Monat ein Treffen stattfinden zu lassen, um die Patenschaft optimal voranzutreiben, sagte Projektkoordinator Julian Hochstätter.

„Das Projekt zielt darauf ab, möglichst früh mit der Betreuung und Unterstützung zu beginnen. Geplant ist, Kinder bereits ab der 5. oder 6. Schulstufe zu begleiten“, so Projektmitarbeiterin Lisa Ollram.

Der offizielle Projektstart ist für September in der Region Mattersburg angestrebt, das Projekt soll dann schrittweise im Burgenland implementiert werden.

Infos finden Sie unter mattersburg.2-getthere.at oder 0677/6404 39 04

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