Container wurde für 62-Jährigen zur Todesfalle
Eine schreckliche Entdeckung machten zwei Mitarbeiter des Umweltdienstes Burgenland Mittwochmorgen in Kohfidisch. Sie fanden eine Leiche, die mit dem Arm in einem Altkleider-Sammelcontainer hing.
In der Nacht auf Mittwoch kletterte der 62-jährige Richard P. aus Kohfidisch über den Zaun der örtlichen Müllsammelstelle. Sein Ziel war der Altkleider-Container, aus dem er Kleider „fischen“ wollte. Hierzu war er auf eine Palette gestiegen, um besser in den Behälter greifen zu können. „Dabei dürfte er von der Holzpalette abgerutscht sein“, erklärt ein Beamte. Da er auf die Klappenöffnung fiel, quetschte er mit seinem Körpergewicht seinen Arm im Container ein.
Gefangen
„Er konnte sich nicht mehr befreien“, sagt ein Polizist. Die Verletzung wäre nicht tödlich gewesen, doch durch den Schreck in seiner aussichtslosen Lage habe das Herz des 62-Jährigen versagt. Die Ermittlungen der Polizei wurden abgeschlossen, Obduktion werde es keine geben. „Fremdverschulden können wir ausschließen. Laut Kreisarzt dürfte der Mann an Herzversagen gestorben sein“, berichtet ein Polizist.
Für Kohfidischs Bürgermeister Norbert Sulyok war die Nachricht ein Schock. „Die Feuerwehr wurde noch alarmiert, konnte aber nichts mehr für den Mann tun“, erklärt der Ortschef. Gefahr für andere sieht er in den Containern nicht. „Normal kann man hier nur herein, wenn jemand von der Gemeinde anwesend ist“, sagt Sulyok.
Auch beim Roten Kreuz Burgenland zeigte man sich bestürzt. „Wir waren heute auch selbst vor Ort, um uns ein Bild von dem Unfall zumachen“, erklärt Tobias Mindler, Pressesprecher des Roten Kreuz. Seit Jänner stehen diese Container im gesamten Südburgenland – als Ersatz für die Altkleidersammlung mit Säcken, heißt es vom Roten Kreuz. „Die Container entsprechen rechtlich bestätigten Sicherheitsstandards“, sagt Mindler. Vorfälle mit den Containern habe es bisher keine gegeben.
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