AK will digitale Kompetenz von Arbeitnehmern fördern

Die Digitalisierung ist in vielen Berufen eine Herausforderung.
Fünf-Jahres-Plan sieht 3,5 Millionen Euro für Schulungen vor. Plus: Erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt.

Rund 3,5 Millionen Euro stellt die Arbeiterkammer (AK) Burgenland binnen fünf Jahren für Projekte zur „Digitalisierungsoffensive“ bereit. Eines wurde am Freitag in Eisenstadt vorgestellt: Mit Interviews und Onlinebefragungen in 15 Betrieben sollen das bestehende Ausmaß der Digitalisierung und der Qualifizierungsbedarf für Mitarbeiter erhoben und darauf aufbauend Bildungsprogramme entwickelt werden.

Immer mehr Produktionsbetriebe seien hochautomatisiert und digitalisiert, schilderte AK-Präsident Gerhard Michalitsch seine bei Betriebsbesuchen gewonnenen Eindrücke: „In Bereichen, wo noch vor einigen Jahren Dutzende Mitarbeiter an der Produktionslinie gestanden sind, gibt es mittlerweile nur mehr einen, der die gesamte Anlage überwacht.“ Einerseits fielen niedrig qualifizierte Arbeitsplätze weg und hoch qualifizierte entstünden andererseits.

Laut einer OECD-Studie dürfte in den kommenden 15 Jahren wahrscheinlich jeder siebente Arbeitsplatz verschwinden, so ÖGB-Landesvorsitzender Erich Mauersics. Für ein weiteres Drittel der Jobs werde sich die Situation radikal verändern.

Bildungsangebote

Das Ausmaß der Veränderungen im Zuge der Digitalisierung wollen AK, ÖGB und BFI mit Hilfe einer von der L&R Sozialforschung durchgeführten Befragung feststellen. Dazu werden in fünf Branchen – Finanzen, Gesundheit, Tourismus sowie Handel und Produktionsbereich – je drei bis fünf Interviews geführt. Man wolle alle Ebenen abdecken und vor allem auch Beschäftigungsgruppen zu Wort kommen lassen, die sonst nicht so oft zu Wort kommen, erläuterte Nadja Bergmann von L&R Sozialforschung. Branchenübergreifend soll es auch eine Online-Befragung geben.

Im Zuge des Projekts soll ein maßgeschneidertes Angebot als Vorbereitung auf die Digitalisierung und zum Erwerb der digitalen Kompetenzen ausgearbeitet werden, berichtete der stellvertretende BFI-Geschäftsführer Rene Höfer. „Erste Schulungen sind im Spätsommer oder Frühherbst geplant“.

Aktueller Arbeitsmarkt im Burgenland

Aktuell entwickelt sich der Arbeitsmarkt erfreulich: „Mit minus 4,4 Prozent verbucht das AMS Burgenland Ende April 2019 eine über dem Bundesschnitt liegende Reduktion der Arbeitslosigkeit“, so AMS-Vizechef Manfred Breithofer. Das kräftigste Minus betraf die Baubranche mit 130 Arbeitslosen und den Tourismus mit 100 Arbeitslosen weniger. Insgesamt waren im April 7.364 Personen arbeitslos gemeldet. Beim Beschäftigten-Zuwachs liegt das Burgenland mit 1,6 Prozent jedoch unter dem Österreich-Wert.

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