„Äpfel und Birnen sind einmalig“

„Äpfel und Birnen sind einmalig“
Familie Plemenschits hat sich bereits in dritter Generation dem Obstanbau verschrieben

Mitten in der kleinen, 340-Seelen-Ortschaft Klostermarienberg, am Abhang des Günser Gebirges, hat Familie Plemenschits ihren Betrieb. Im sonnigen, pannonischen Klima reifen die Äpfel und Birnen in den Gärten. Die Erntezeit hat dieser Tage begonnen, Johann und Andrea Plemenschits sowie ihre beiden Söhne, die im Betrieb mitarbeiten, haben alle Hände voll zu tun.

Neun verschiedene Apfelsorten – mit süßem bis hin zum säuerlichen Geschmack – reifen in den Gärten des Familienbetriebes auf rund 18 Hektar. Auf den Bäumen hängen die begehrten Gala ebenso, wie der Herbst- und Winterapfel Braeburn – und auch die Birnensorten Williams, Kaiser Alexander und Cepuna. Auch einen Pfirsich- und einen Weingarten mit rund 1,3 Hektar bewirtschaftet die Familie. Ein Großteil wird über den Hofladen verkauft. Andreas Plemenschits hat das Geschäft täglich geöffnet. Nicht nur Äpfel- und Birnen gibt es hier frisch zu kaufen. „Wir haben auch verschiedene Obstsäfte, Nektar, Liköre, Schnaps und Dörrobst“, sagt die Chefin. Von anderen Produzenten aus der Region bietet sie auch Erdäpfel, Gewürze, Honig oder Nudeln in ihrem Hofladen an.

Während die Ernte im Vorjahr „rekordverdächtig“ gewesen sei, rechnet der Obstbauer – er ist auch Präsident der Burgenländischen Obstbauverbandes – heuer mit einem durchschnittlichen Ertrag. Der Klimawandel samt seinen Wetterextremen setze den Obstbauern immer mehr zu. Während es vor 40 Jahren etwa 600 Obstbaubetriebe im Burgenland gegeben habe, seien es heute nur noch 259. Auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Äpfeln sei in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 29 Kilo pro Jahr auf etwa 19 Kilo gesunken.

„Äpfel und Birnen sind einmalig“

Andrea Plemenschits verkauft frisches Obst im Hofladen

Kulturen schützen

Um seine Kulturen zumindest vor den extremen Weltereignissen zu schützen, hat Plemenschits über seinen Plantagen zum Schutz vor Hagel Netze gespannt. Daneben hat er eine Frostberegnungs- sowie eine Beregnungsanlage im Falle von Trockenheit installiert. Diese technischen Vorkehrungen, die er selbst in seinen Obstgärten getroffen hat, bietet der Landwirt in seinem zweiten Standbein auch anderen Obstbauern an. Maßgeschneiderte Konzepte sollen den Bauern helfen, ihr Obst aus der „Werkstätte Natur“ unbeschadet auf den Markt zu bringen.

Denn auf den Genuss von regionalem und saisonalem Obst zu setzen, das hält Plemenschits auch in Bezug auf den Klimawandel für notwendig. „Wenn wir freitags demonstrieren gehen, dann dürfen wir zu Weihnachten auch nicht Himbeeren und Heidelbeeren kaufen, denn die gibt es zu dieser Zeit nicht in Österreich.“ Für die tägliche Portion an Vitaminen greifen er und seine Familie auch im Winter gerne zum Apfel. „Davon haben wir noch nie genug gehabt, Äpfel sind einmalig.“

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