Burgenland möchte im Reich der Mitte wirtschaftlich mitspielen

Burgenland möchte im Reich der Mitte wirtschaftlich mitspielen
China ist für Burgenlands Unternehmen nach Deutschland und Ungarn drittwichtigster Exportmarkt

Dass Deutschland und Ungarn die wichtigsten Exportmärkte für burgenländische Unternehmen sind, überrascht nicht. Sehr wohl hingegen Platz drei für China, das in dieser Woche von einer 30-köpfigen Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von Landeshauptmann Hans Niessl, Landtagspräsident Christian Illedits sowie Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Alexander Petschnig bereist wird. 2017 wurden laut Außenwirtschaftsabteilung der burgenländischen Wirtschaftskammer Waren im Wert von knapp 90 Millionen Euro ins Reich der Mitte geliefert (zum Vergleich: nach Deutschland waren es 600 Millionen Euro, nach Ungarn 270 Millionen; insgesamt exportiert das Burgenland Waren über zwei Milliarden Euro).
 

Und China holt auf, denn vor fünf Jahren lag das Exportvolumen ins bevölkerungsreichste Land der Erde noch bei 50 Millionen Euro, erläutert Ewald Hombauer von der Wirtschaftskammer. Fasern, Kunststoffe und Maschinen sind die wichtigsten pannonischen Exportgüter für China. Aber auch 400.000 Liter Wein im Wert von rund vier Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren auf die Reise geschickt.

Bis kommenden Sonntag will die burgenländische Delegation auch den Austausch im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation stärken und den Tourismus ankurbeln. Stationen sind unter anderem Hongkong, Shanghai und die Provinz Hunan – mit der 1999 ein Partnerschaftsübereinkommen unterzeichnet wurde.

Uni, Windkraft, Autos

Nach der Ankunft am Sonntag stand in Hongkong ein Treffen mit Helmut Sohmen, Ehrenpräsident der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung freundschaftlicher und kultureller Beziehungen zur Volksrepublik China, auf dem Programm; am Montag ging es in die „Hongkong Polytechnic University“. Die Kooperation zwischen dem Burgenland und der Uni soll intensiviert werden, die Forschung Burgenland und die Uni haben im Bereich der Energieeffizienz schon gemeinsame Sache gemacht. Nächste Station der Reise wird Jieyang, wo in den Ausbau der Windkraft investiert wird. Die Burgenländer nehmen dort an der vierten Europäisch-Chinesischen Mittelstandskonferenz teil.

Schon in China vertreten ist seit dem Vorjahr das mittelburgenländische Paradeunternehmen Becom. Neben einem Einkaufsbüro in Dongguan hat sich der Elektronik-Dienstleister auch in Shenzhen etabliert, wo 51 Prozent eines deutschen Unternehmens erworben wurden. Dort sollen Kfz-Bauteile für den chinesischen Markt produziert werden. Dass die Deutschen verkaufen wollten, sei ein Glücksfall gewesen, sagt Becom-Geschäftsführer Franz Klein zum KURIER. In China alles selbst aufzubauen wäre kaum möglich gewesen.

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