1,3 Kilogramm Kokain entdeckt: Polizei zerschlägt Drogenring

1,3 Kilogramm Kokain entdeckt: Polizei zerschlägt Drogenring
Fünfköpfiges Team aus Österreichern, Syrern und Kosovaren wollte Kokain aus den Niederlanden ins Burgenland und die Steiermark einschleusen. Der Straßenverkaufswert beträgt rund 260.000 Euro.

Ein großer Coup glückte der Bezirkspolizei Güssing in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft. Ein geplanter Kokain-Transport von den Niederlanden über Belgien und Deutschland nach Österreich wurde an der steirischen Autobahnabfahrt Ilz abgefangen.

In weiterer Folge wurden 22 Suchtmittelabnehmer aus den Bezirken Güssing, Jennersdorf, Oberwart, Südoststeiermark und Hartberg/Fürstenfeld ausgeforscht und nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.

"Dass der Fall solche Dimensionen annimmt, war im Vornherein nicht klar", erklärt Bezirkspolizeikommandant Ewald Dragosits.

Hinweise von Rave-Partys

Auf die Tat aufmerksam wurden die Beamten durch Hinweise im Sommer 2022 von Rave-Partys in Stinatz sowie Drogen-Verkäufe in den Gemeinden Burgauberg (beide Bezirk Güssing im Burgenland) und Burgau (Steiermark). 

Bei der Anhaltung durch die Polizei bei der Autobahnabfahrt im steirischen Ilz wurden in einer Tasche, dreifach in Plastik eingeschweißt, rund 1,3 Kilogramm Kokain sichergestellt. Zusätzlich wurde dem Produkt Zimt beigemischt, um Drogensuchhunde zu täuschen.

"Der Straßenwert beträgt gegenwertig zumindest 260.000 Euro", erklärt Bezirkspolizeikommandant Ewald Dragosits.

1,3 Kilogramm Kokain entdeckt: Polizei zerschlägt Drogenring

Das Kokain wurde in eine rechteckige Form mit Louis Vuitton-Logo gepresst.

Das Produkt wies einen Reinheitsgehalt von rund 55 Prozent auf. Im Weiterkauf würde es um weitere rund 20 bis 40 Prozent gestreckt werden.

Die fünf Beschuldigten befinden sich aktuell in der Justizanstalt Jakomini in Graz in Untersuchungshaft.

Eine kosovarisch-albanische Tätergruppe im niederländischen Rotterdam war Ausgangspunkt der Transporte. Von dort kam das Kokain in das belgische Grenzgebiet. 

Ein 43-jähriger kosovarischer Staatsangehöriger aus Gleisdorf und "Onkel" eines 24-jährigen kosovarischen Staatsbürgers wohnhaft in Fürstenfeld, sowie ein 28-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Südoststeiermark, sowie ein 32-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Jennersdorf planten, das Kokain hier zu verkaufen.

Ein 30-jähriger Syrer wurde über einen Mittelsmann vom 23-jährigen Österreicher beauftragt, das Suchtgift zu holen. 

Das Kurierfahrzeug wurde bei der Autobahnabfahrt Ilz abgefangen. Der Syrer und der 28-jährige Österreicher wurden festgenommen.

Im Zuge der Befragungen wurde die Beteiligung der beiden kosovarischen Staatsbürger sowie des zweiten Österreichers aufgedeckt.

Bereits zuvor seien rund 800 Gramm Kokain zum Grammpreis von 80 bis 120 Euro an verschiedene Abnehmer verkauft worden. Keiner der Täter war einschlägig amtsbekannt.

Auch Interpol ermittelt

Insgesamt geht die Polizei, bei anschließender Streckung der vorgefunden Ware, von einem möglichen Gesamtgewinn von rund 350.000 Euro aus. Bei zahlreichen Hausdurchsuchungen konnten weitere Beweismittel aus dem Suchtmittelhandel, Bargeld und geringe Mengen an weiteren Suchtmitteln wie Cannabisprodukte und Amphetamine sichergestellt werden.

Weitere Ermittlungen durch eine Interpol-Korrespondenz nach Belgien laufen. Für den Bezirk Güssing ist es der größte Kokain-Fund aller Zeiten.

  • Aktuell sind 23 Beamte für die Präventionsarbeit in Schulen tätig. Zwei weitere befinden sich aktuell in Ausbildung. "Jeder Polizist ist auf Suchtgiftmittel, aber es gibt in jedem Bezirk und auf Landesebene Spezialisten", heißt es von Landespolizeidirektor Martin Huber. Im Burgenland gibt es insgesamt rund 30 dieser Spezialisten. Im Bezirk Güssing ist die Suchtmittelgruppe in Sankt Michael stationiert. 

Warum das Kokain das Logo des Modelabels "Louis Vuitton" trägt, erklärt ein zuständiger Ermittler im Gespräch mit dem KURIER: "Mit den verschiedenen Logos wird die Qualität der Ware beschrieben.

Diese sind sehr oft mit Modelables deklariert." Je nach Logo könne man meist auf den ersten Blick feststellen, in welchem Reinheitsgrad sich das Produkt befindet.

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