Bürgerfront für Franz-Josefs-Bahn

Franz-Josefs-Bahn, Ex-Eisenbahner Gerald Hohenbichler
Plattform gegen befürchtete Strecken-Demontage hat bereits Hunderte Unterstützer

Druck ausüben, um die Demontage der einzigen Bahnverbindung ins Waldviertel zu verhindern und Verbesserungen zu erreichen: Das ist das Ziel der neuen Plattform „Pro Franz-Josefs-Bahn“. Seit ihrer Gründung vor fast fünf Monaten haben sich bereits Hunderte Bürger der Bewegung angeschlossen. Darunter auch Bürgermeister und Mandatare von ÖVP und SPÖ. Gerade eine schnelle öffentliche Verkehrsanbindung sei eine Variante, um die Abwanderung in der Region zu stoppen, sagen viele Bewohner.

Dass es schon früher Ansätze gab, die Franz-Josefs-Bahn zu verbessern, hat der Ex-Eisenbahner Gerald Hohenbichler herausgefunden. Er entdeckte in einem Waldstück bei Göpfritz an der Wild eine nutzlose Eisenbahnbrücke, die offenbar in den 1930-Jahren für die Begradigung der Trasse gedacht war. Schienen gibt es dort bis heute nicht. „Um die Ansiedelung in der Region zu fördern, ist aber eine schnelle Verbindung nötig“, betont Hohenbichler. Bei Fahrzeiten von unter zwei Stunden seien die Bürger bereit, zwischen dem Waldviertel und Ballungsraum zu pendeln. „Wir sind gerade dabei, Kontakte mit Bahnmanagern zu knüpfen, um mehr Einblick in das Bahnwesen zu bekommen“, erklärt Hohenbichler. Man müsse auch die internationale Bedeutung der Franz-Josefs-Bahn zurückgewinnen. Schon während der Monarchie war die Strecke zwischen Wien über Gmünd nach Prag eine wichtige Verkehrsader durch Europa. Immerhin sei die 354 Kilometer lange Strecke die kürzeste und effizienteste Verbindung. „Wir freuen uns, dass schon so viele Bürger unsere Initiative unterstützen. Sie spüren, wie wichtig es ist, sich für den Ausbau der Bahnstrecke einzusetzen“, sagt Gmünds SPÖ-Bürgermeister Andreas Beer. Auch Maximilian Igelsböck, ÖVP-Bürgermeister in Groß Gerungs, beteiligt sich: „Die Franz-Josefs-Bahn ist für das Waldviertel unentbehrlich. Nur wenn sie verbessert wird, ist sie für die Bürger attraktiv und wird angenommen“, erklärt Igelsböck.

„ÖVP-Bürgermeister Peter Eisenschenk und ich sind auch auf einer Linie, auch wenn wir anderen Fraktionen angehören“, betont SPÖ-Stadtrat Hubert Herzog für die Stadt Tulln.

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