"Wir sind nicht mehr die Außenseiter"
Wie ein Snowboard zwei Seiten hat, zeigt auch der Snowboard-Sport seit vielen Jahren seine zwei Seiten. Auf der einen Seite feierten am Air-&-Style-Wochenende in Innsbruck am Freitag und am Samstag fast 20.000 Menschen mit 50 der besten Freestyle-Boarder der Welt. Die Veranstaltung expandiert, sie war zu Gast in München und in Peking. Am 24./25. Mai findet der Bewerb erstmals in Mexico City statt.
Die andere Seite sieht traurig aus. Der Big-Air-Weltcup des Internationalen Skiverbandes (FIS) bestand heuer gerade einmal aus einem Bewerb – in Antwerpen.
Harte Worte
Andererseits, und das ist Stock völlig klar, führt ein Weg zu Olympischen Spielen derzeit nur über die Qualifikationsbewerbe der FIS. Die beliebten Traditionsveranstaltungen der Snowboardplattform Ticket-To-Ride-Tour (TTR) bleiben als Qualifikationsmöglichkeit unberücksichtigt. Eine Lösung im Sinne des Sports ist nicht absehbar. „Die FIS hat das Zepter in der Hand, die machen Olympia“, sagt Stock.
Der K(r)ampf der Snowboarder begann vor Olympia 1998, als das IOC die Zuständigkeit für Snowboard dem Skiverband übertrug. Einige der weltbesten Fahrer, etwa Terje Haakonsen, verzichteten aus Protest gegen die Vereinnahmung durch die Skifahrer auf einen Start bei Olympia in Nagano.
Der Norweger wurde durch seinen Olympia-Boykott zum Helden, mit Kollegen gründete er die TTR. Aus einem verrückten Haufen wurde eine professionell aufgestellte Organisation, bei der nun die Kompetenz im Freestyle liegt. Die Fronten zur FIS sind verhärtet.
Trotzdem: „Die FIS und die TTR müssen sich wieder verstehen, Snowboarden ist ein Leistungssport geworden“, sagt Stock und fügt versöhnlich hinzu: „Wir sind nicht mehr die Außenseiter, die wir früher waren.“
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