Verkehrte Hardcore-Welt im WUK

Verkehrte Hardcore-Welt im WUK
Hardcore-Abend mit mehr als einer Prise Emo: iwrestledabearonce, Alesana, We Came As Romans. Der Sound wurde immer besser, das Publikum immer weniger.

Verkehrte Welt im WUK in Wien: Da ist die Halle bereits bei der zweiten von insgesamt vier Bands gesteckt voll – und dann werden die Zuschauer immer weniger.

Verkehrte Hardcore-Welt im WUK

Spricht für die avantgardistische Südstaaten-Metalband iwrestledabearonce, die mit breitem Lousiana-Akzent als Zweite an diesem Abend auf die Bühne gehen und vor vollem Haus ihre abwechslungsreiche Soundmischung darbieten. Zwischen Björk und Black Dahlia Murder, zwischen Lacuna Coil und Dillinger Escape Plan spuckte Sängerin Krysta in ihrer elegant-schwarzen Abendgarderobe die Bühne voll. Mit „You ain`t no family“ und „Danger in the manger“ wird dem „It`s all happening“-Album gedacht, zum Schluss gibt’s noch den bekannten Kevin Bacon als Rausschmeißer. Wer die Lieder kannte, konnte sich gut orientieren, auch bei miesem Sound. Wem die tatsächlich hörenswerten Bärenringer an diesem Abend zum ersten Mal widerfuhren, wird sich schwer getan haben bei den stakkatoartigen Tempi- und Stilwechseln. Extrapunkte für das Merchandise: Einhorn mit Frankenstein und Bihänder hat nicht jeder.

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Ebenfalls schwer zu hören die auf CD ganz properen We Came As Romans, die danach vor bereits deutlich weniger Publikum auftraten. Sänger Kyle Pavone, der die cleanen Stellen übernimmt, hatte im besten Fall einen schlechten Abend erwischt. Krächzende Kopfstimme, die man live über sich ergehen lassen musste. Schade, denn die restlichen Musiker lieferten grundsoliden, anspruchsvollen Metalcore, aufgefrischt mit Synthie-Einspielern und arythmischen Einlagen.

Danach der Headliner vor nochmal einer Spur weniger Leuten, was in dem Fall jedoch schade war. Erneut ging ein Sängerduo zu Werke, diesmal als Alesana aus Raleigh in North Carolina. Cleaner, hoher Gesang auf der einen Seite, tiefes Gegröhle auf der anderen – allerdings wussten hier die Sänger, was sie taten. Mastermind Shawn Milke macht Coheed & Cambrias Claudio Sanchez Konkurrenz, traf auch live die Töne und schickte nach „The Murderer“ und „Circle III“ das verbliebene Publikum mit einer gelungenen Mischung aus Emo-Postcore und Prog-Rock in den Wiener Abend.

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