Lippenerkenntnisse am Tag des Kusses

ARCHIV - Eine junge Frau formt am 10.02.2011 in Köln einen Kussmund mit ihren Lippen. Am 06.07.2013 ist der «Tag des Kusses». Foto: Rolf Vennenbernd/dpa (zu dpa-KORR «Kiss, kiss, kiss: Eine Kuss-ologie» vom 05.07.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Herr Kuss kommt nicht aus Bad Kissingen, aber oft zum Handkuss. Wissenswertes über das Schmusen.

Ein guter Kuss ist nicht zu erklären. Die Wissenschaft liefert nur Nebenerkenntnisse, die man anlässlich des "Internationalen Tag des Kusses" am 6. Juli berichten könnte: Wie es zum Küssen kommt und dass Forscher feststellten, dass die Signalfarbe Rot das Küssen fördert. Dass dabei das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird. Oder dass dabei fünf Hirnnerven in Sekunden-Bruchteilen überprüfen, ob das Schmuse-Visavis einen guten Kindsvater bzw. eine gute Mutter abgeben würde.

Weil wir beim Küssen instinktiv testen, ob wir einander riechen können, und dabei bis zu sechs Kalorien pro Minute verbrennen. Die Historie könnte man erwähnen, Küssen geht auf die Vorstellung zurück, die Seelen im Hauch auszutauschen. Indische Schriften erwähnen den Kuss schon 1500 v. Chr., Alexander der Große soll ihn westwärts gebracht haben.

Für einen guten Kuss braucht man vor allem einen guten Partner und die richtige Stimmung. Achtung: Das folgende Sammelsurium könnte die Lust steigern.

Das Sammelsurium der Küsse

Heißt man Kuss, hat man einen Bonus, das ist einfach so. Der Verlust (Heirat, Künstlername) würde einen kompletten Neuanfang bedeuten. Haben Sie schon mal überlegt, wie sehr sich das erste Bild eines Menschen ändert, wenn man seinen Namen erfährt? „Ich merke mir keine Namen, nur Gesichter“, höre ich oft. Ich sage: Schnickschnack. Faktum ist: Kommt mein Name ins Spiel, entwickelt die Situation eine Eigendynamik. Da ist plötzlich eine Kraft im Spiel, der sich das Gegenüber kaum entziehen kann. Der Kuss bleibt immer im Gedächtnis!

Das ist das Schöne. Schwierig ist das Realisieren der Mitmenschen, dass tatsächlich jemand Kuss heißt. Das kann dauern und man muss einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Übrigens sind Frauen um einiges kooperativer. Weil sie beeindruckt sind: „Oh so ein schöner Name“ – das höre ich oft.

Man gibt einen Kuss, bekommt einen Kuss, höchstens verlangt man nach einem Kuss – mehr gibt es da nicht. Aber einfach nur „Kuss“? Das kann ganz schön irritieren. Deshalb sage ich in Anlehnung an Gustav Klimt auf die Frage nach meinem Namen nicht einfach nur „Kuss“ sondern sehr oft „Kuss – so wie Der Kuss“. Das wirkt Wunder, auch bei nicht kunstinteressierten Menschen.

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