Knorkator im Wiener Geldhagel

Knorkator im Wiener Geldhagel
"Deutschlands meiste Band der Welt" war in Wien zu einem Preis-Leistungs-Verhältnis zu sehen, das in der Krise wieder Mut macht.

Würden Helge Schneider und In Extremo ein hässliches Kind zeugen, es hieße Knorkator: In der Wiener Arena trat die deutsche Infernal-Band anlässlich ihres neuen Albums "Es werde Nicht" wieder Wiener Bühnenboden und machte die Halle rappelvoll. Ein Gedränge, ein Geschiebe, überschwappende Bierbecher und eine fast zweistündige Show, die diesen Namen auch verdient. Und das für faire 15 Euro im Vorverkauf. Gab's auch schon länger nicht mehr.

Neues von "Es werde Nicht"

Sänger Stumpen trat gewohnt stilsicher zuerst im Ganzkörper-Spandex, danach im schwarzen Body und mit starkem Sound auf - der Tonmann leistete angesichts der vielen Instrumente Großes an diesem Abend. Die Band spannte indes den dramaturgischen Bogen und arbeitete sich mit der Zeit langsam zu den Partyhits vor. Ab dem "Ma Baker"-Cover erfuhr die Stimmung in der Halle einen Schub. Stichwort "Tan-zen". Der Song "Arschgesicht" wurde mit Videoeinspieler auf Behelfsleinwand bestritten, ebenso das fantastische "Du nich", beide von der neuen Scheibe, beide gelungen. In dem Zusammenhang sei auf das "Du nich"-Video hingewiesen, das auf YouTube kursiert und in dem Rammstein-Sänger Till Lindemann einen Gastauftritt hat.

Münzwurf

Nachdem man sich zum Abschied für die Fans geschämt hatte, ging die Band Spenden sammeln. Mit Schmetterlingsnetzen ausgestattet bat man das Publikum um Münzen für zusätzliche Nummern. Was folgte, war ein Kupferregen in der großen Halle der Arena. Wieviel Geld an dem Abend auf die Bühne flog, kann nur geschätzt werden (Tipps bitte gerne als Kommentar posten), es reichte aber für drei weitere Nummern.

Fazit: 15 Euro (und ein paar Flug-Cent) für ein qualitativ hochwertiges, fast zweistündiges Konzert mit tollem Sound ist die Definition von kundenorientierter Unterhaltungs-Dienstleistung.

Kommentare