"Donald Duck"-Zeichner Vicar gestorben

Entenhausen trägt Trauer: Der Chilene Victor Jose Arriagada Rios zeichnete mehr als 10.000 Seiten der "Donald Duck"-Serie.

Der chilenische " Donald Duck"-Zeichner Vicar ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 77 Jahren, wie der Egmont Ehapa Verlag am Donnerstag in Berlin mitteilte. Vicar oder Victor Jose Arriagada Rios, wie der Zeichner eigentlich hieß, sei mit mehr als 10.000 Seiten der produktivste Zeichner Entenhausens gewesen. "Entenhausen trägt Trauer! Mit Vicar ist mein persönlicher Lieblingszeichner gegangen. Er hat meinen Donald und mein Entenhausen geprägt", erklärte "Micky Maus"-Chefredakteur Peter Höpfner. In den 70er Jahren begann Vicar, die ersten Geschichten für den Egmont Konzern zu zeichnen. Den Großteil seiner kreativen Schaffenskraft habe Vicar dem Erpel Donald Duck gewidmet.

Vicar wurde am 16. April 1934 in Santiago de Chile geboren, zwei Monate vor jener Ente, die er später Zeit seines Lebens porträtieren sollte. Zunächst zeichnete er aber eine selbst erfundene Figur, Ramón, einen örtlichen Anti-Helden. 1960 zog Vicar nach Barcelona, weil er gehört hatte, dass es dort viele Arbeitsmöglichkeiten für gute Zeichner geben würde. Er zeichnete er Comics für Semic, Animationen und Illustrationen für Selecciones und für den Playboy.



Carl Barks als Vorbild

"Donald Duck"-Zeichner Vicar gestorben

1971 machte er Bekanntschaft mit Egmont, woraufhin seine Karriere bei den Disney Comics begann. 1975 kehrte Vicar mit seiner Familie nach Chile zurück, und obwohl seine Figur Ramón Anfang der 80er Jahre ein Revival erlebte, konzentriert er sich seither auf das Zeichnen von Disney Comics.

Vicars größte Inspiration war der legendäre Disney-Zeichner Carl Barks, und der alte Meister selbst hielt Vicar laut einer Kurzbiografie auf ehapa.de für denjenigen Künstler, der seinem Stil am nächsten kam. In der Bio heißt es weiters: "Vicar ließ sich auch vom täglichen Leben inspirieren und von den kleinen Dingen, die uns umgeben". Als besondere Stärke Vicars galt nach Angaben des Verlages seine Fähigkeit, den Lesern vom ersten Bild an das Gefühl zu vermitteln, sie wären tatsächlich in Entenhausen. Er erfand außerdem zahlreiche Nebencharaktere für das Micky-Maus-Universum.

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