Die Trackshittaz in der Szene Wien

Die Trackshittaz in der Szene Wien
Der Auftritt des oberösterreichischen Duos wurde vom vorwiegend minderjährigen Publikum gefeiert - Konservenmusik trifft Animationsabend.

Zwei Konzerte in Linz und Graz abgesagt, eines vom großen Venue (Gasometer) ins deutlich kleinere verlegt: Die Voraussetzungen waren nicht unbedingt die besten, als Mittwochabend das oberösterreichische Duo Trackshittaz in der Szene Wien zum kollektiven Party-Pogo aufrief. Gekommen sind dann zwar doch einige, der Großteil bestand aber aus Minderjährigen, während die Begleitpersonen im hinteren Bereich des Saals das gut zweistündige Spektakel über sich ergehen ließen. Ein mehr als fragwürdiges Vergnügen.

Was wurde aus Lukas Plöchl?

Manuel Hoffelner und sein aus der ORF-Castingshow "Helden von Morgen" zu zeitweiligem Ruhm gelangter Kollege Lukas Plöchl mussten sich für kollektive Kreischorgien nicht wirklich verausgaben, ein recht peinliches "Vienna Calling" als Eröffnungssong und die frühgesetzte Hitsingle "Oida Taunz" inklusive "Luftquetschn"-Animation reichten neben der zweimaligen Entblößung von Plöchls Oberkörper dazu völlig aus. Ziemlich fragwürdig erschien allerdings, dass an die ersten Reihen im Publikum Bierdosen verteilt wurden, gerade angesichts des niedrigen Altersschnitts. Über die eigenen Fans scheint man sich dann doch nicht so im Klaren zu sein.

Wer sich eine aufwendige Show erwartet hat, wurde enttäuscht: Komplett leere Bühne, vereinzelt auftauchende Tänzerinnen in wechselnden Outfits und die launigen Ansagen der beiden Oberösterreicher waren an diesem Abend alles. Zusätzlich kamen die komplette Musik sowie der Gesang einiger Refrains vom Band, während Plöchl und Hoffelner die stets gut gelaunten Animateure mimten und das Wiener Publikum natürlich für "die Geilsten" befanden. Für derartige Komplimente musste man die Variation eines elektronischen Beats in zig Versionen über sich ergehen lassen und fühlte sich dabei eher in einer Disco oder beim Apres-Ski, als bei einem Konzert im herkömmlichen Sinn.

Party mit dem Popo, aber lass das Hirn zu Hause

Funktionieren dürfte das mittlerweile recht abgedroschene Konzept der beiden aber immer noch, gab es mit "Wackel mit deim Popo" doch gleich auch einen neuen Song vom für das Frühjahr angekündigten dritten Album. Und genau wie bei schon bekannten Liedern des Kalibers "Grüllarei", "Wir san a Armee" oder dem DJ-Ötzi-Verschnitt "Schnitzi" gibt es hier allen voran simpel gestrickte Musik, die außer dem tanzwilligen Körper kaum etwas ansprechen dürfte. Ganz gemäß der Devise: Party mit dem Popo, aber lass das Hirn zu Hause.

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