Breakdance-Battle zu Bach im Burgtheater

Breakdance-Battle zu Bach im Burgtheater
Kritik: In "Flying Bach" trifft Hochkultur auf Straßenkultur. Eine Breakdancetruppe tanzt auf Theaterbrettern zu Barockmusik von Johann Sebastian Bach.

So viel enthusiasmierten Szenenapplaus gab es im Burgtheater lange nicht: "Flying Bach" gastierte, jene weltmeisterliche Breakdance-Gruppe, die auf ihrer derzeitigen Europa-Tournee die Hallen füllt.

Hochkultur (Bachs "Wohltemperiertes Klavier") trifft eine Stunde lang auf Straßen-Kultur: Prompt ist das Burgtheater sechs Mal ausverkauft und hat nun zwei Zusatzvorstellungen (6. und 7. Jänner, Vorverkauf ab 9. November) angesetzt. Nun kann man streiten, ob ein hochsubventioniertes Theater seinen hochsubventionierten Raum an eine Veranstaltung einer Energydrink-Firma vermieten darf. Man kann bekritteln, dass man in diesem alten Theater Plätze wie Loge 2. Reihe einfach nicht verkaufen darf, weil man nämlich nur die Hälfte der Bühne sieht und so eine Tanz-Veranstaltung zum Hörspiel wird.

Headspins und Spinett

Man kann außerdem herumnörgeln, dass "Flying Bach" nichts Neues an Tanzkultur bietet und dass der inhaltliche rote Faden an dem Abend eher in den Bereich Pfadfinder-Abend gehört (und im übrigen gar nicht notwendig wäre.) Denn die vierfachen Breakdance-Weltmeister, die hier ihre Battles und Powermoves, abliefern, wären für sich selbst genug. Mehr Handwerker als Künstler, aber das auf höchstem Kunstfertigkeitsniveau: Zu den Barockklängen (eines live gespielten Klaviers und Spinetts) kreiseln sie sich vom Boden in die Höhe, drehen ihre Head-Spins, Kopfstand für Schwindelfreie, und erfinden mit dieser Populär-Show eine neue Kategorie der Akrobatik: Schweben am Boden.

KURIER-Wertung: **** von *****

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