Heiliger Abend: Erleben statt überleben
Sie haben immer noch keine Idee, was Sie der Ehefrau, der Tante oder der Omschi unter den Christbaum legen sollen? Sie fragen sich auch heuer wieder, wie der Heilige Abend mit der Frau Schwiegermama geschmeidig über die Bühne gehen könnte? Sie fürchten, dass der Christbaum schon am 25. nadelt? Schmeißen die Nerven weg, weil die Kinder quengeln? Und grübeln seit Tagen, welche Version von „Stille Nacht“ den Familien-Clan in Entzücken versetzen wird?
Der Heilige Abend birgt viel Konfliktpotenzial. Mag schon sein: „Früher war mehr Lametta“, sagte Loriot. Aber mit dem KURIER-„Weihnachts-Survival-Guide“ wird alles gut, sagen wir.
Kinder beschäftigen:
„Wann kommt das Christkind?“ Die Frage hören Eltern am Heiligen Abend hundert Mal. Was tun? „Zuerst sollte man von dem Gedanken wegkommen, Weihnachten als Happening inszenieren zu müssen“, sagt Familycoach Martina Leibovici-Mühlberger. Wichtig: Großeltern, Onkeln oder Tanten einspannen. Ideal sei eine ruhige Beschäftigung wie Malen oder Spazieren. So können sich die Kinder einstimmen und kommen eher zur Ruhe. Je früher die Bescherung, desto weniger Stress: „Besonders kleine Kinder sind stimmungsmäßig rasch überfordert, wenn sie bis am Abend, wo sie normal schlafen würden, noch immer auf die Bescherung warten müssen“, sagt Leibovici. Und auch danach brauchen Kinder unbedingt Beschäftigung: „Sie vor den Geschenkeberg zu setzen ist nicht ideal.“
Baum und Weihnachtsstern retten
„Weihnachtssterne blühen noch im nächsten Advent, wenn sie an einem hellen Standort stehen, der zwischen 18 und 24 °C warm ist“, sagt Martin Jann, Gärtnermeister bei Starkl. „Zugluft und Staunässe sind zu vermeiden“. Anders bei Christbäumen: „Die dürfen nie im Trockenen stehen. Ein 2 m hoher Baum braucht 4 bis 5 Liter am Tag, um frisch zu bleiben. Moderne Kreuze haben ein Wasserreservoir inkludiert“, weiß Franz Raith, von der ARGE österreichischer Christbaumproduzenten in NÖ. Ein Kreuz mit 3-Liter-Reservoir kostet rund 42,90 Euro.
Brände vermeiden
Ein gegossener Baum brennt nicht so schnell. „Gleich nach dem Kauf ins Wasser“, empfiehlt Alexander Markl von der Wiener Feuerwehr. „Der Baum sollte einen festen Stand haben, im Umkreis von 50 cm sollte nichts Brennbares stehen. Ganz wichtig: Abstand von Fenstern, die gekippt werden. Oft passiert es, dass die Vorhänge durch die Zugluft Richtung Kerzen wehen. Dann brennt es. Ein 10-Liter Kübel mit Wasser sollte immer bereit stehen. Kinder und Haustiere dürfen nie alleine im Zimmer mit brennenden Kerzen sein.“ Im Fall des Falles: „Erst 122 anrufen, dann retten, dann löschen. Immer diese Reihenfolge einhalten“, rät der Brandexperte.
Das beste „Stille Nacht“
Das Volkslied schallt mittlerweile durch die festlichen Wohnzimmer fast aller Länder. Mit der Sängerknaben-Version des Klassikers liegen Sie nicht falsch – sie ist nach wie vor am beliebtesten bei den Österreichern. Die Oma könnte Peter Alexanders Interpretation lieben. Klassikfans sei Jesse Normans Aufnahme des Volkslieds ans Herz gelegt. Schräg, aber derzeit in den Charts: Der Gesang des Trios „Il volo“ – die drei versuchen sich an der deutschen Version der Fest-Hymne.
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