Ein "Himmel aus Steinen" im Wiener Stephansdom
"Wenn man hereinkommt, sieht man einen Himmel voller Steine", beschrieb Dompfarrer Toni Faber die Installation am Dienstag bei der Präsentation. Zu sehen ist sie bis Pfingstmontag (10. Juni) - in drei verschiedenen Lichtstimmungen, die mit der Liturgie einhergehen: violett in der Fastenzeit, Gold zu Ostern und rot in der Pfingstzeit. Angst vor einem herunterfallenden Objekt müssen die Besucher nicht haben, denn: Die Steine sind aus Papier und Karton gefertigt.
Das Thema Steine wurde nicht zufällig gewählt, erklärte Faber. Dabei verwies er auf den Namenspatron des Domes, den heiligen Stephanus. Dieser wurde wegen seines Glaubens zu Tode gesteinigt und gilt als erster Märtyrer des Christentums. Auch in der Heilige Schrift, der Bibel, findet das Symbol des Steins immer wieder Erwähnung.
Wie jedes Jahr ist der Altar des Domes auch heuer wieder mit einem Fastentuch verhüllt. Dieses stammt ebenfalls von Baldinger. Es ist das zweite Mal nach 2013, dass er es kreieren durfte. Der "Echo Curtain" ist aus 612 spiegelnden Edelstahlplättchen gefertigt. Diese wurden einen Tag lang in Handarbeit am Tuch befestigt, erzählte der Künstler. Die Plättchen geben ein verzerrtes Spiegelbild des Kirchenraumes wider: "Auf diese Art und Weise lebt das Kunstwerk."
Die Fastenzeit startet am Aschermittwoch und dauert 40 Tage lang. Sie dient im katholischen Glauben als Vorbereitungszeit auf das Osterfest. "Beten, Verzicht üben und die Bereitschaft zu teilen", zählte Faber dabei die drei wesentlichen Schritte für Gläubige auf. Dadurch könne man seine Berufung neu finden, so der Dompfarrer: "Es ist eine gute Gelegenheit, reifer zu werden und meine Fähigkeiten für andere besser einzusetzen." Das Fasten wird von den Menschen unterschiedlich praktiziert und reicht vom Verzicht auf Fleisch oder Autofahren bis hin zum Geben an Andere.
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