Stadtbetriebe Steyr mit Sonnenkraft Richtung Klimaziele und Blackout-Prävention
Die Energiewende stellt die Energieversorger der Städte
vor Mammutaufgaben. Die Herausforderungen sind vielfältig und komplex: Der CO2-Ausstoß muss verringert und die Stromproduktion nachhaltiger werden, die Zahl der Ladesäulen für E-Mobilität hat sprunghaft zu steigen, Energie-Speicherlösungen müssen für Blackout-Sicherheit und Stabilisierung der Netze sorgen. Dabei muss die bestehende Netz-Infrastruktur berücksichtigt und einbezogen werden. Die Stadtbetriebe der oberösterreichischen Stadt Steyr haben sich unter dem Motto „Green Forward“ auf die Reise Richtung Klimaziele begeben. Sie vertrauen auf die Unterstützung von niederösterreichischen Pionieren der Energiewende, der CLEEN Energy AG aus Haag sowie auf Fronius International GmbH mit Sitz in Pettenbach. Ziel ist die Klimaneutralität bis 2040 und die betriebliche Mobilitätswende der Stadtbetriebe.
Während die börsennotierte CLEEN Energy AG für die Infrastruktur zur Produktion und Speicherung des nachhaltig produzierten Stroms sowie dem Ausbau der für die Elektromobilität notwendigen Ladeinfrastruktur verantwortlich ist, übernimmt Projektpartner Fronius das komplexe Lademanagement im Kommunalzentrum in der Ennserstraße 10. Dabei feiert Fronius EMIL seine Marktpremiere. EMIL steuert als intelligente Cloud Lösung sämtliche Ladevorgänge und ist vollständig in die objektbezogene Energieverteilung integriert. „Fronius EMIL soll in erster Linie einen Shutdown verhindern und Nutzern sowohl ein effektives als auch verlässliches Laden ermöglichen. Damit kann die Infrastruktur wirtschaftlich optimiert und Kosten eingespart werden”, sagt Florian Gergely, E-Mobility Experte Fronius International GmbH.
Steigende Elektromobilität html5-dom-document-internal-entity1-amp-end grüner Notstrom
Die Stadtbetriebe Steyr erwarten, dass innerhalb von 15 Jahren mehr als die Hälfte der MitarbeiterInnen Elektroautos fahren werden. Dazu kommt die Umstellung der kommunalen Fahrzeuge auf Elektroversionen. Konkret werden in den nächsten Jahren alle konventionellen Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen auf Elektro umgerüstet. Im Jahr 2023 soll der Elektronanteil der Flotte bereits 25 Prozent betragen. Neben der Herausforderung, die Ladeinfrastruktur der Flotte und die Versorgung mit grünem Strom sicherzustellen, ist der Sitz der Stadtbetriebe Steyr auch Krisenstandort im Katastrophenfall. Dessen Notstromversorgung soll künftig durch grünen Strom sichergestellt sein.
„Mit diesem Vorzeige-Projekt sind wir – gemeinsam mit unserem Schwesterbetrieb, den Kommunalbetrieben Steyr – als kommunaler Daseinsvorsorger für die Umbrüche der nächsten 15 Jahre gut aufgestellt. Ebenfalls freuen wir uns, dass unseren Ambitionen die Rolle eines Leuchtturm-Projektes vom Klimaschutzministerium (BMK) zugesprochen wurde“, sagt Mag. Peter Hochgatterer, Geschäftsführer Stadtbetriebe Steyr.
Als Herzstück der Stromproduktion werden Photovoltaik-Anlagen errichtet. Mit dem Ausbau auf 215 kWp errichtet die CLEEN Energy AG drei Photovoltaik-Anlagen am Dach der Stadtbetriebe. Weil die Sonne bekanntlich nicht immer scheint, sorgen Batteriespeicher für die kurzfristige Pufferung des grünen Stroms. Dazu kommen die Wasserstoff-Langzeitspeicher der CLEEN Energy, welche die Grundversorgung mindestens fünf Tage gewährleisten. Mindestens 5 Tage deshalb, da bei heiterem Wetter durch den Inselbetrieb der Photovoltaik-Anlage die Grundversorgung mehrere Wochen gesichert ist. Die Wasserstoffspeicher dienen vor allem der Notstromversorgung und zur Blackout-Prävention.
„In Steyr können wir einmal mehr zeigen, dass wir der richtige Partner für komplexe Projekte der Energiewende sind“, sagt Lukas Scherzenlehner, Vorstand der CLEEN Energy AG. „Wir haben alle Kompetenzen unter einem Dach. Wir wissen, wie man grünen Strom produziert und vertreibt, können die Energie kurz- oder langfristig speichern, haben die nötige Software-Kompetenz, um den Strom zu managen und wissen, wie man Energie einspart. „Green Forward“ ist ein Referenzprojekt, ich bin sehr zufrieden, dass wir bei diesem Projekt eine tragende Rolle spielen.“
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