Wohlbefinden: So gut tun diese Gewürze im Winter
Chili bis Pfeffer: Wärmende Scharfmacher
Mit Haube, Handschuhen, Schal und einem dicken Mantel trotzt man so manchem Winterwetter. Bei Minusgraden kann auch eine Portion Wärme von innen nicht schaden. Portion ist das richtige Stichwort: Zu den klassisch wärmenden Gewürzen zählt neben Chili mit seinem Scharfstoff Capsaicin auch der Pfeffer mit dem Piperin. "Diese Stoffe wirken durchblutungsfördernd und damit eben wärmend. Man kennt das ja, wenn man ein Chilistück im Mund hat, beginnt man schon mal zu schwitzen", sagt Gewürzexpertin Manuela Mahn.
Die Schärfe wird im Mund als Reiz wahrgenommen; der Körper reagiert darauf, wie auf eine Verbrennung. Daraufhin wird vom Hirn das Glückshormon Endorphin ausgeschüttet. "Die Schärfe macht uns also quasi auch ein bisschen glücklich."
Allrounder Ingwer: Immunbooster mit Biss
Ingwer ist ein wahrer Wunderwuzzi in der winterlichen Jahreszeit, "weil er so viele Wirkungsweisen in einer Wurzel vereint". Zum einen enthält die Knolle Scharfstoffe, sogenannte Gingerole und Shogaole, "die direkt im Magen, also in der Körpermitte, wärmend wirken". Doch das Knollengewächs kann noch mehr: "Studien zeigen, und das ist speziell in der Erkältungssaison interessant, dass wir im Mund über Enzyme verfügen, die das Immunsystem mitunterstützten, indem sie Viren und Bakterien abwehren. Nimmt man Ingwer zu sich, wird diese Enzymaktivität angeregt. Unser Abwehrsystem kann sich dann besser gegen Erreger wehren."
Kombiniert man Ingwer mit Zitrone in einem Tee (etwa mit Honig und Minze), verstärkt sich der Effekt. Auch in süßem Punsch und Keksen sowie pikanten Currys, Suppe und Eintöpfen macht sich Ingwer gut.
Sternanis bis Kümmel: Keine Chance dem Völlegefühl
Winterzeit ist Festtagszeit – und da kommt traditionell jede Menge Deftiges auf den Tisch. Oft sind die Folgen ein unangenehmes Völlegefühl und Verdauungsbeschwerden. Abhilfe schaffen Gewürze, die in Großmutters Weihnachtsrezepten ohnehin schon Anwendung finden: "Anis, Fenchel und Kümmel sind echte Magenfreunde", weiß auch Mahn, die Kuratorin des Deutschen Gewürzmuseums ist. "Nach schwerem Essen unterstützen sie die Verdauung und beugen Blähungen vor."
Auch die ätherischen Öle der Pfefferminze können den Magen nach einem üppigen Mahl entlasten. Bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden wirkt Minztee ebenso beruhigend. Übrigens: Die Annahme, dass ein Stamperl Schnaps bei der Verdauung hilft, hält sich hartnäckig. Stimmt aber nicht.
Zimt bis Vanille: Glücksgefühle am Gaumen
Zimt, Kardamom und Nelken verleihen vielen Keksen und Weihnachtsgebäck das gewisse Extra. "Auch diese drei Gewürze wirken positiv auf die Verdauung und verbreiten natürlich ein herrliches Aroma." Beim Zimt spannend: "Schon der Duft der Gewürzpflanze wandert über die Nase ins limbische System und lösen dort positive Empfindungen aus." Der Aromastoff Vanillin wirkt harmonisierend und beruhigend.
Ein weiteres Power-Pulver, das vor allem optisch Freude macht: Kurkuma. Die Farbstoffe (Curcuminoide) unterstützen die Leber und wirken entzündungshemmend. "Der Körper kann diese Stoffe aber nur schwierig aufnehmen. Am besten rührt man das gelbe Pulver in Joghurt oder Milch ein, dann werden die Wirkstoffe besser aufgenommen – eine Prise Pfeffer verstärkt den Effekt."