Wissen/Gesundheit

Was die neuen 2-G-Regeln für die Drittimpfung bedeuten

Die Zahl der Impfdurchbrüche in Österreich nimmt zu. Fast ein Viertel der an Covid-19 erkrankten Personen, die am vergangenen Dienstag in Österreich auf Intensivstationen behandelt werden mussten, war vollständig geimpft.

Dass es überhaupt recht viele Geimpfte in den Spitälern gibt, begründete Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein damit, dass die Wirkung der Impfung nach fünf bis sieben Monaten nachlässt. Für den Pharmakologen Markus Zeitlinger von der MedUni Wien sind zunehmende Impfdurchbrüche keine Überraschung. "Je mehr Personen geimpft sind, desto mehr Impfdurchbrüche gibt es auch."

Tirols Landeshauptmann Günther Platter meinte nach dem gestrigen Krisengipfel der Regierung, in der die neuen 2-G-Regeln beschossen wurden (siehe Artikel unten), dass man mit dem dritten Stich deshalb Gas geben müsse.

Der als Experte zugezogene Vizerektor der Med Uni Wien Oswald Wagner erinnerte daran, dass Israel mit der Booster-Impfung die vierte Welle gebrochen habe.

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Grüner Pass nur mehr neun Monate gültig

So hat die Regierung als eine ihrer neuen Maßnahmen beschlossen, dass der grüne Pass künftig statt wie bislang zwölf nur noch neun Monate nach der zweiten Impfung gültig sein wird. Um somit das G des gültigen Impfschutzes vorweisen zu können, muss man sich nach neun Monaten also eine Auffrischungsimpfung holen.

Für Personen, die den Impfstoff von Janssen (= Johnson & Johnson) erhalten haben, gilt ab 3. Jänner 2022: Es braucht eine zweite Dosis für einen gültigen Grünen Pass.

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Das nationale Impfgremium hat zu Wochenbeginn die dritte Corona-Impfung schon sechs Monate nach dem Zweitstich freigegeben. Gesundheitsminister Mückstein räumte ein, "dass der Impfschutz nach sechs Monaten merklich nachlässt". Besonders wichtig sei die Drittimpfung "für Menschen über 65 und Patienten mit Risikofaktoren", so der Gesundheitsminister.

Dritter Stich nach vier Monaten möglich

In besonderen Fällen könne man sich die Impf-Auffrischung auch schon früher holen - nämlich bereits nach vier Monaten, so das Nationale Impfgremium.

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Prinzipiell sind laut den Empfehlungen für die dritte Impfung mRNA-Impfstoffe einzusetzen. Dabei soll bevorzugt "der gleiche Impfstoff wie für die vorhergehenden Immunisierungen eingesetzt werden (homologes Impfschema)".

Das Vakzin von Moderna soll aber nur für Über-30-Jährige zur Auffrischung verwendet werden. Für alle Jüngeren wird empfohlen, zur Auffrischung Pfizer/Biontech zu verwenden, Grund dafür ist eine "vorläufige Unsicherheit in Bezug auf ein erhöhtes Risiko einer Myokarditis oder Perikarditis nach Spikevax-Impfung" bei jüngeren Personen.

Personen, die mit dem Vakzin von Janssen (Johnson&Johnson) einmalig geimpft wurden, sollen eine weitere Impfung im Mindestabstand von 28 Tagen erhalten, dabei soll vorzugsweise Pfizer/Biontech bzw. bei Über-30-Jährigen auch Moderna verwendet werden; es kann jedoch auch erneut Janssen verwendet werden. Der Impfstoff war ursprünglich so konzipiert, dass nur ein Stich notwendig sein sollte. Der Impfschutz hat aber den Experten zufolge zu schnell stark nachgelassen. Auch geht das Gremium davon aus, "dass, wie bei allen anderen Impfstoffen auch, eine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nach 6 Monaten erforderlich sein wird".

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