Gesund durch 2023: Wer das höchste Risiko für Burnout hat
Das Jahr 2022 war für die meisten Menschen durch Ups und Downs geprägt: Die weltweite Pandemie mag laut Experten so gut wie überstanden sein, doch der Ukraine-Krieg und die explodierende Inflation ließen dennoch nicht zur Ruhe kommen. Immer häufiger ist die Rede von kollektiver Erschöpfung - doch wann geht diese in ein Burnout über?
Der Psychiater Gordon Parker hat sich über Jahre hinweg mit dem Phänomen Burnout beschäftigt. Die umfangreichen Forschungsergebnisse wurden nun im Selbsthilfe-Ratgeber "Burnout: A Guide to Identifying Burnout and Pathways to Recovery" veröffentlicht, der bei der Identifizierung der eigenen Burnout-Muster helfen und beim Wiederaufbau der eigenen Widerstandfähigkeit helfen soll.
Diagnose von Burnout
Die Studie hebt einige der Warnzeichen für Burnout hervor und legt nahe, dass Menschen, die zu Perfektionismus neigen, aufgrund ihrer eigenen "unerbittlichen Standards" eher in ein Burnout abgleiten können. Im Gegensatz zu normaler Müdigkeit weisen Burnout-Symptome auf ständige Erschöpfung, emotionale Gefühllosigkeit und Verwirrung zu Hause oder am Arbeitsplatz hin.
Einige herkömmliche Instrumente zur Diagnose von Burnout konzentrieren sich auf arbeitsbedingten Stress. Parker weist jedoch darauf hin, dass die Auswirkungen viel umfassender sind: "Die meisten Menschen denken bei Burnout an extreme Müdigkeit, aber in unseren Studien haben wir festgestellt, dass die Symptome viel umfassender sind. Menschen, die mit Burnout zu kämpfen haben, leiden auch unter kognitiven Störungen, die manchmal auch als 'Gehirnnebel' bezeichnet werden, und unter der Trennung von Freunden und Familie sowie unter der typischerweise festgestellten verminderten Leistung bei der Arbeit und bei Aufgaben im Haushalt."
Perfektionisten sind besonders gefährdet
"Die meisten Menschen denken, dass Burnout ein Problem der Arbeit ist. Tatsächlich haben wir herausgefunden, dass Stress am Arbeitsplatz oder im Privatleben die Räder des Burnout in Bewegung setzen kann. Unsere Analysen ergaben, dass Burnout auch durch prädisponierende Persönlichkeitsmerkmale, insbesondere Perfektionismus, ausgelöst werden kann."
Menschen mit perfektionistischen Zügen seien in der Regel hervorragende Arbeitskräfte, da sie äußerst zuverlässig und gewissenhaft sind. Sie seien jedoch auch anfällig für Burnout, da sie unrealistische und unnachgiebige Maßstäbe an ihre eigene Leistung anlegen, "denen sie letztlich nicht gerecht werden können."