Swarovski schließt 33 von 102 Shops in Österreich
Von Anita Kiefer
VonAnita KieferDer Tiroler Kristall-Konzern Swarovski treibt seine Neustrukturierung voran. Das heißt, wie gestern bekannt wurde: Jeder dritte Shop, nämlich 33 von 102, wird geschlossen. Das berichtete der trend in seiner neuesten Ausgabe. Ein Swarovski-Sprecher bestätigt dies auf Anfrage des KURIER. Bei allen Stores handle es sich um Franchise-Shops.
Weltweit werden 750 von 3.000 Shops die Swarovski-Rollläden für immer herunterlassen. Die Schließungen würden sich relativ ausgewogen auf Franchiseläden und eigene Shops (aktuell jeweils 1.500) aufteilen.
Kein Zeithorizont genannt
Details zu den Schließungen wollte das Unternehmen gegenüber dem KURIER nicht verraten. Also weder, welche Standorte genau geschlossen werden – dies sei aktuell noch „ein Prozess“ – noch, in welchem Zeithorizont dies passieren soll. Nur so viel: „In nächster Zeit“, heißt es vage.
Mit dem bereits angekündigten Mitarbeiterabbau habe die jetzt bestätigte Maßnahme nichts zu tun. Es bleibt dabei: 1.800 Leute werden in Wattens abgebaut. 1.200 traf das schon im Vorjahr und noch einmal 600 heuer. In Wattens werden Ende 2021 nur noch 3.000 Mitarbeiter beschäftigt sein. Insgesamt hat der Konzern weltweit rund 30.000 Mitarbeiter.
Schon Anfang des Jahres hatte das Unternehmen erklärt, dass der Konzern künftig „zeitgemäß und führbar“ strukturiert werden solle – auch im Sinne einer Verschlankung.
Damit ist zum einen die Neuausrichtung des Unternehmens gemeint, mit der der Konzern seit Oktober für Schlagzeilen sorgte. Es soll nämlich die komplexe Struktur des Konzerns vereinfacht werden – ein Teil der Swarovskis, die sogenannte „Familiengruppe“ – geht dazu ja bekanntlich in Opposition.
Zum anderen geht es eben auch um eine Verschlankung des Distributionsnetzwerks – also die jetzt fixe Schließung von Shops – ebenso wie die Konzentration auf „erreichbaren“ Luxus und einen einheitlichen Markenauftritt.
Swarovski hat 2019 rund 3,5 Milliarden Euro umgesetzt. Im Kristallbereich waren es 2,7 Milliarden Euro – für 2020 rechnet man hier mit einem Rückgang von 30 Prozent.