Millionenpleite einer dubiosen Kitzbühler Firma
"Die Geschäftsentwicklung des vergangenen Geschäftsjahres wie auch die unterschiedlichen Projektentwicklungen lassen mit positiver Erwartung ins laufende Geschäftsjahr blicken. Aussichtsreich ist insbesondere die Unternehmensentwicklung und langfristige Beteiligung an der legendären Kult-Marke Schlecker. kitzVenture lässt die legendäre Drogeriekette mit neuem Konzept und erweitertem Sortiment unter dem Namen "Schlecker+" wiederauferstehen und wird auch im profitablen internationalen Gesundheitsmarkt mit u.a. eigener Apothekenstruktur einsteigen", heißt es auf der Homepage.
Und weiter heißt es: "Die kitzVenture GmbH mit Sitz im österreichischen Kitzbühel, ist eine in Tirol verwurzelte und international agierende Beteiligungsgesellschaft mit Beteiligungen an unterschiedlichen Start-Ups und Unternehmen. Primär entwickelt kitzVenture innovative und aussichtsreiche Geschäftsmodelle und beteiligt sich an den sich daraus entstehenden Start-Ups. Neben der Bereitstellung von Risikokapital unterstützt das Unternehmen junge Firmen ebenso mit Know-how und verschiedenen Dienstleistungen aus den Bereichen IT, Marketing und Vertrieb. Das Ziel von kitzVenture ist es, im globalen Markt mit Innovationen ein einzigartiges Netzwerk von Unternehmen aufzubauen und diese Unternehmungen in ihren jeweiligen Märkten nachhaltig als Marktführer zu etablieren."
Fünf Millionen Euro Bilanzgewinn?
Doch der geschäftliche Erfolg ist ausgeblieben, das Unternehmen um Patrick Landrock ist nun pleite. "Die Schuldnerin hat selbst einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bei Gericht eingebracht. Nach Prüfung der Voraussetzungen hat die zuständige Richterin heute das Insolvenzverfahren eröffnet", so der KSV1870. "Im Insolvenzeröffnungsverfahren erklärte der Geschäftsführer der Schuldnerin, dass Verbindlichkeiten in Höhe von rund 2,9 Millionen Euro offen aushaften dürften. Von dieser Insolvenz sind vier Dienstnehmer betroffen."
Die Schuldnerin wurde im Jahr 2015 gegründet. Laut Firmenbuch beträgt das Stammkapital 90.000 Euro. Das Stammkapital wurde von der Alleingesellschafterin zur Gänze einbezahlt.
Laut KSV1870 ist die Schuldnerin an zwei Gesellschaften beteiligt. "Wie werthaltig diese Gesellschaftsanteile sind, wird sich im Rahmen dieses Insolvenzverfahrens zeigen. Die Insolvenzverwaltung wird eine entsprechende Wertfeststellung zu veranlassen haben", heißt es weiter.
Auf der Homepage wird noch der geschäftliche Erfolg der Vorjahre gefeiert: "kitzVenture gelang es im Geschäftsjahr 2021, den Erfolgskurs des vorausgegangenen Geschäftsjahres 2020 fortzusetzen und bei Umsatzerlösen in Höhe von 11.015.483,30 Euro einen Bilanzgewinn von 5.145.819,55 Euro zu erwirtschaften. Das Ergebnis erhöhte sich also weiter signifikant und erreicht den besten Wert seit Bestehen des Unternehmens."