"Irrsinniger Stress": Lkw-Fahrer klagen über fehlende Parkplätze
Zehn Stunden darf man einen Lkw lenken, dann muss man eine Nachtpause machen. Dafür sind Rastplätze nötig. Solche Rastplätze mit genügend Platz für Lkw fehlen jedoch in Österreich, berichtet das Ö1-Morgenjournal.
Jeden Abend voll
Die Arbeiterkammer schätzt, dass 3000 solcher Parkplätze fehlen. Zum Vergleich: Die Asfinag stellt rund 10.000 Parkplätze auf den Autobahnen zur Verfügung, doch sind die so gut wie jeden Abend voll. Ein österreichischer Berufsfahrer berichtet in dem Beitrag von einem „irrsinniger Stress“ der entstehe, wenn man keinen Parkplatz finde. „Das können sich die Leute nicht vorstellen“, so der Fahrer.
Arbeiterkammer und Gewerkschaft haben im Jänner einen Rastplatz an der S1 besucht, wird im Morgenjournal berichtet. Es sei sehr schwer, Parkplätze zu finden, besonders ab 17 oder 18 Uhr, berichtet ein rumänischer Fahrer.
Ein türkischer Fahrer erzählt, dass er bis zu einem Monat unterwegs ist, fern von Familie und sozialem Leben. Sein zu Hause ist in dieser Zeit die Fahrerkabine. Er wünscht sich Internet und kostenlose WCs auf den Parkplätzen. Die Fahrer bekommen oft nur ein Grundgehalt von einigen hundert Euro, da sind die 50 Cent für die Toilette nicht drinnen.
Optisch schön, aber zu eng
Die Asfinag hat in den vergangenen Jahren die Parkplätze auf den Autobahnen stark ausgebaut. Diese würden optisch gut aussehen, berichtet der Österreicher, es gebe viel Platz für Pkw und Autobusse, die Parkplätze für Lkw seien jedoch sehr eng gebaut. Außerdem müssten Lkw mit Anhänger oder Sattelzügen mit dem Retourgang einparken. Weiters fehle die nötige Ausstattung für eine Übernachtung.
Alfred Spiegel von der Gewerkschaft Vida meint dazu: „Es braucht warmes Essen und warme Duschen. Die Duschen müssen kostenlos sein.“ Die Regierung sei gefordert, etwas zu unternehmen, damit die soziale Infrastruktur in Österreich flächendeckend ausgebaut und gratis angeboten werde.