IMMO serviert fünf aktuelle Esstisch-Trends
Von Julia Beirer
Gegen den Zu-Hause-Blues entwickelt derzeit jeder ganz eigene Strategien. Während die einen aus- und umsortieren, machen andere jedem noch so kleinen Staubkorn den Garaus. Wieder andere finden sich in der Küche wieder. Sie nehmen das verstaubte Kochbuch zur Hand, das die Eltern mit guten Hintergedanken vor Jahren als Geburtstagsgeschenk verpackt haben.
Ganz nach dem Motto „Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“. Daher wird dieser Tage Pizzateig angerührt, Brot gebacken und auch der Versuch, einen Schweinsbraten vor dem Austrocknen im Backrohr zu bewahren, gestartet.
Wer aufwendig kocht, möchte auch schön essen – an einem liebevoll gedeckten Tisch. Mit hochwertigem Tischtuch und Stoffserviette, zwischen Blumen und Vasen und – nicht zu vergessen – aus feinem Keramik.
IMMO-KURIER serviert drei aktuelle Trends am Esstisch.
1. Der Tisch ist eine Bühne
„Der Tisch ist eine Bühne, die für das gemeinsame Essen inszeniert wird“, sagt Innenarchitekt Oliver Pestal. Außerdem besitzt er Statuscharakter. Pestal erklärt: „Ein rechteckiger Tisch hat unterschiedlich lange Seiten, die bestimmten Personen zugeordnet sind . Ein runder Tisch hingegen ist neutral und verleiht allen gleichwertigen Status.“
Was das Material betrifft, so ist Holz der absoluter Favorit der Österreicher. Interieur Expertin Patricia Tschen weiß: „Die Tischplatte aus Holz ist tief in unserer Kultur verwurzelt.“ Wenngleich massive Konstruktionen ausgedient haben. Tschen: „Quadratische Holzklöße als zentrales Tischbein müssen nicht mehr sein.“ Bevorzugt werden leichte Konstruktionen mit dünnen Tischbeinen.
2. Natur am Tisch
Natur am Tisch ist derzeit der beliebteste Deko-Trend. Während der Holztisch ohnehin an Bäume und Wälder erinnert, verstärken Naturstoffe wie Leinen- und Baumwolle diese Atmosphäre. Daraus verarbeitete Tischtücher und Platzsets müssen nicht glatt gebügelt sein. Denn: Sogenannter Edelknitter ist am Esstisch Trend.
Ein weiterer Stoff, der neuerdings häufig als Tischläufer eingesetzt wird, ist recyceltes Leder. „Nachhaltigkeit nimmt am Esstisch eine zentrale Rolle ein“, weiß Interieur Expertin Tschen. Kombiniert werden die Stoffe mit Kirschzweigen aus dem Garten, den ersten Tulpen, Narzissen und Palmkätzchen sowie schönen Vasen.
3. Mach' dich locker
Während Leinenstoffe knittern und Leder wiederverarbeitet wird, können auch andere Regeln über Bord geworfen werden. „Alles darf lockerer und ungezwungener sein“, erklärt Patricia Tschen. Das gibt vor allem Keramikern mehr kreativen Spielraum.
Teller werden wild kombiniert und müssen nicht mehr aus einem (perfekten) Guss stammen. „Keramik und Ton sind Materialien, die uns seit Jahrtausenden begleiten. Geschirr darf wieder handgemacht aussehen“ so die Expertin.
Das spiegelt sich auch in der Farbwahl des Geschirrs wieder: Weniger glänzend, sondern matt erscheinen häufig zartes Lila, Rosé und Grautöne. Generell breiten sich Frühlingsgefühle am Esstisch aus. Hervorgerufen werden sie durch Naturtöne, Flieder, Grün und Gelbtöne sowie die Pantonefarbe des Jahres – Classic Blue. Somit entsteht die perfekte Bühneninszenierung für den nächsten Gang.