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Bad Gastein: Ein 35 Meter hoher Hotelturm für den Kurort

Die Zeiten, als Bad Gastein eine Geisterstadt war, sollen vorbei sein. Nun werden die historischen Gebäude im Zentrum aus dem Dornröschenschlaf geholt. Die drei Belle-Époque -Gebäude, die seit Jahren leer stehen und von einer besseren Zeit zeugen, wurden von der Münchner Hirmer-Gruppe erworben, mit der Auflage, sie zu restaurieren.

Flair bleibt erhalten

Das zwischen 1791 und 1888 erbaute Ensemble, bestehend aus dem Hotel Straubinger, dem Badeschloss und dem k. und k. Postamt, prägt das Zentrum des Kurortes und steht unter Denkmalschutz. „Es ist ein schwieriges Projekt in einem sensiblen Umfeld“, sagt Erich Bernard von BWM Architekten, die als Generalplaner für Sanierung, Interior Design und Neubau zuständig sind. „Die Spuren des Verfalls dürfen nicht verloren gehen“, ergänzt Markus Kaplan, einer der Planer. Er zählt Uhren, Klingelknöpfe, Lichtschalter, Leuchten und Bodenbeläge im Hotel Straubinger auf. Auch das Herzstück des Hotels, der Saal, soll sein Flair behalten. Die 50 Hotelzimmer und Suiten werden so gestaltet, dass sie die mondäne Welt in den Alpen repräsentieren und ein weltmännisches Flair haben. Im Erdgeschoß des Fünfsternehotels werden ein Café und eine Bar untergebracht.

Architektonisch weiterentwickelt

Das Badeschloss wird ebenfalls in seiner historischen Struktur erhalten, allerdings architektonisch weiterentwickelt. Das künftige Vier-Sterne-Superior-Hotel wird einen neuen Eingang bekommen und einen Zubau in zweiter Reihe. Im Badeschloss wird es dann zwölf Hotelzimmer geben, im durchaus umstrittenen – weil 35 Meter hohen – Hotelturm werden es 88 sein. Dass der neue Turm die umliegenden Gebäude überragen wird, sorgt für viele Diskussionen.

Pool am Hoteldach

Dieser Turm wird eine dunkle Kunststeinfassade und funkelnde Fenster haben, hinter denen man frei stehende Badewannen findet. Am Dach des Hochhauses soll ein Schwimmbecken die Blicke der Wanderer auf sich ziehen. Das Projekt soll einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten, sagt Betreiber Christian Hirmer.

Platzensemble

Das Gebäude des k. und k. Postamts, das dritte der Belle Époque-Bauten, wird ebenfalls saniert. Im Erdgeschoß soll, so sieht es der Plan vor, ein Concept Store untergebracht werden, die Etagen darüber könnten als Büros oder Seminarräume genutzt werden. Im Zuge der Revitalisierung der historischen Bauten, die wieder in neuem Glanz erstrahlen werden, soll auch der Straubinger Platz und mit ihm das gesamte Platzensemble belebt werden – hier sollen sich ab 2023 viele Urlauber, Besucher und Ortsansässige tummeln. Um diese ins Zentrum zu bringen, soll ein Verbindungstunnel zwischen dem historischen und dem aktuellen Zentrum mit dem Skigebiet errichtet werden. Dieser Tunnel, der mit Förderbändern ausgestattet sein wird, und zwei Parkhäuser sollen bis 2026 fertiggestellt werden.

Straubingerplatz: Historisches Zentrum mit Badeschloss und Alter Post  

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Der geplante 35 m hohe Hotelturm 

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Die Hotelsuite im Hotel Straubinger nach Plänen der Architekten, Ende 2023 soll das Hotel wieder eröffnen 

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