Nachhaltige Möbel stehen bei dieser Tischlerei im Vordergrund

Nachhaltige Möbel stehen bei dieser Tischlerei im Vordergrund
Für die Massivholzschneiderei „Mo-ni-ka“ steht Nachhaltigkeit an erster Stelle. Ein Gespräch über die Wertschätzung des Handwerks.

KURIER: Ihr seid drei Männer, eure Marke lautet Mo-ni-ka. Was steckt dahinter?

Pius Kaufmann: Ja, wir sind zu dritt, Simon, Johannes und ich. Unsere Nachnamen lauten: Moosbrugger, Nigsch und Kaufmann – so ergibt sich dann „Mo-ni-ka“. Der Hintergedanke ist der, dass wir drei zusammen verschiedene Spezialitäten zusammenbringen. Simon ist Architekt, Johannes hat in St. Pölten Design studiert und ich bin Tischler. Aus dem heraus schaffen wir zusammen eine Synergie. Wir wollenlangfristige und nachhaltige Lösungen schaffen.

Wie und wann habt ihr mit Mo-ni-ka begonnen?

Johannes Nigsch: 2014 haben wir ganz klein gestartet. Das war noch ein sehr loses Zusammenarbeiten.Wir waren die ersten drei Jahre in einer Gemeinschaftswerkstatt. Vor ungefähr drei Jahren sind wir dann in die Märzstraße 35 im 15. Bezirk gezogen und haben da eine Tischlerei gemietet.

Hat sich das unmittelbar rentiert?

Pius Kaufmann: Nein, wir waren alle sehr jung und hatten noch wenig Erfahrung. Bis man einmal weiß, was die Arbeit kostet, wie viel Aufwand das ist und wie viel man wirklich verlangen muss, damit sich das auch rechnet, hat es schon einige Projekte gebraucht.

Wie seid ihr als Team zusammengekommen?

Pius Kaufmann: Wir kennen uns aus Wien. Obwohl wir alle drei ursprünglich aus dem Bregenzer Wald in Vorarlberg kommen. Dort hatten wir allerdings noch nichts miteinander zu tun, weil wir drei verschiedenen Jahrgänge sind. Das hat sich dann in Wien zufällig durch Bekanntschaften ergeben und sofort gut gepasst.

Welches Konzept steht hinter Mo-ni-ka?

Johannes Nigsch: Wir wollten von Anfang an nur mit Massivholz arbeiten und auch Verantwortung übernehmen als Produzenten. Das heißt: Nachvollziehbarkeit des Materials, Langlebigkeit, eine hohe Qualität und Reparierbarkeit.

Stichwort Nachhaltigkeit: Wie setzt ihr die bei Mo-ni-ka konkret um?

Pius Kaufmann: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Wichtig ist uns, auf die Herkunft zu achten. Dass das Holz auch aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen kommt. Der Großteil unseres Holzes kommt aus einem Sägewerk in Oberösterreich. Dadurch haben wir ein Material, das wenig bearbeitet ist und nur einen kurzen Transportweg hat. Darüber hinaus versuchen wir auch bei anderen Materialien, wenn wir zum Beispiel auf Kunststoff oder Aluminium zurückgreifen müssen, auf die Herkunft zu achten und diese nur einzusetzen, wenn es notwendig ist.

Wer sind eure Kunden?

Pius Kaufmann: Menschen, die Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit legen. Es sind sicher auch oft Leute, die bereits Eigentumswohnungen haben oder irgendwo langfristig bleiben wollen. Weil es schon Sinn macht, wenn wir Möbel einbauen, dass die dann auch länger bleiben. Und auf jeden Fall Kunden, die eine Liebe zum Holz haben.

Wissen die Menschen das Handwerk – vielleicht auch aufgrund der momentanen Situation – wieder mehr zu schätzen?

Johannes Nigsch: Ja, zum Teil sicher. Wenn die Leute daheim sitzen müssen gibt es auch automatisch mehr Auseinandersetzung mit dem Wohnraum. Aber ich glaube, zu uns kommen grundsätzlich Menschen, die schon einen Zugang zum Material und Handwerk haben. Wir schauen uns jede Situation gemeinsam an, wir fangen beim Grundriss an und gehen dann Schritt für Schritt weiter, bis wir beim fertigen Werkstück sind. Das ist dann im Endeffekt ihr persönliches Möbel.

Wie sorgt ihr dafür, dass Kunden möglichst lange etwas vom Möbelstück haben?

Pius Kaufmann: Sie bekommen eine Pflegebox aus Holz zu jedem Möbelstück. Da sind eine Anleitung und das passende Mittel dabei. Das ist ein ganz wichtiger Teil, dass man den Kunden ermöglicht, einen Bezug und eine Verantwortung für Möbel zu übernehmen. Dann kann man nämlich wirklich eine Beziehung und Wertschätzung für das Ganze aufbauen.

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