Hausdurchsuchungen wegen Verdacht des Betrugs mit FFP2-Masken
In der Causa "FFP2-Masken" hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Mittwoch weitere Hausdurchsuchungen veranlasst. An 15 Standorten in mehreren Bundesländern fanden Razzien von Beamten mehrerer Behörden unter Leitung der WKStA statt, heißt es in einer Pressemitteilung der Korruptionsstaatsanwälte. Der Verdacht richtet sich laut Medienberichten von Mittwochabend gegen die Hygiene Austria, wo bereits im März Hausdurchsuchungen stattgefunden hatten.
"Die WKStA führt ein Ermittlungsverfahren gegen derzeit rund 16 bekannte Personen und weitere unbekannte Täter im Zusammenhang mit dem Verkauf von FFP2-Masken wegen des Verdachts der organisierten Schwarzarbeit sowie des schweren gewerbsmäßigen Betruges", heißt es in der Mitteilung.
Umverpackte Importware
Nach der Verdachtslage sollen im Ausland produzierte FFP2-Masken an einem Unternehmensstandort in Österreich umgepackt und als in Österreich produzierte Masken zu einem höheren Preis verkauft worden sein. Für das Umpacken der FFP2-Masken sollen Personen ohne die erforderliche Anmeldung zur Sozialversicherung tätig gewesen sein. Die Hausdurchsuchungen hätten nach richterlicher Bewilligung stattgefunden.
Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens habe man seit den Hausdurchsuchungen im März 2021 das dabei umfangreich sichergestellte Beweismaterial ausgewertet und 160 Zeugen- und Beschuldigtenvernehmungen durch die WKStA sowie das LKA Niederösterreich, das Bundeskriminalamt und die Finanzpolizei durchgeführt. Wegen der laufenden Ermittlungen mache die WKStA keine näheren Angaben zu den beschuldigten Personen oder Unternehmen.
Mehrere Online-Medien wie derstandard.at und heute.at hatten Mittwochabend von Razzien bei der Hygiene Austria berichtet. Die Hygiene Austria wurde als Gemeinschaftsunternehmen von Palmers und Lenzing zur Herstellung von Corona-Schutzmasken gegründet. Nach Bekanntwerden von Unregelmäßigkeiten ist Lenzing ausgestiegen.